Auktion: 445 / Wertvolle Bücher am 22.05.2017 in Hamburg Lot 224

 

224
Ferdinand Barth
Erinnerungen (verfaßt ca. 1945-79), Handschrift, mit Orig.-Zeichnungen, 3 Bde.
Schätzung:
€ 3.000
Ergebnis:
€ 5.040

(inkl. Käuferaufgeld)
Barth, Ferdinand
Erinnerungen. Eigenhändiges Manuskript auf Papier. Darmstadt um 1945 bis 1979.

Umfangreiche autobiographische Aufzeichnungen des Darmstädter Malers und Zeichners Ferdinand Barth (1902-79), eine unschätzbare Quelle für sein Leben und Werk. Reichhaltig illustriert mit über 300 Orig.-Zeichnungen.

"Es war einmal ein kleiner Junge, der schlief nachts in einem schönen weißen Bettchen. Kinderbettchen sind immer schön. Die Eltern des Knaben waren noch jung, sie hatten früh geheiratet. Da die Geschichte nicht von August Strindberg ist, hatten sie ihr Kind sehr lieb .. " So die ersten Zeilen des ersten Bandes der Erinnerungen von Ferdinand Barth, in denen er rückblickend Kindheit und Jugend in Darmstadt, Ausbildung und Studium an der Mal- und Hochschule in Darmstadt und Frankfurt, erfolgreiche erste berufliche Schritte und Ehe (mit Geburt der Tochter) bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs beschreibt. Im zweiten Band folgen die Aufbaujahre nach Verlust des ganzen bisherigen Lebenswerkes und persönlichen Besitzes bei einem Bombenangriff, Malaufträge (Landschaften, Vogelbilder), persönliche und familiäre Ereignisse und Unglücksfälle und zahlreiche Reisen innerhalb Deutschlands und zuletzt 1972 eine große Reise nach Skandinavien. Der unvollendete dritte Band, deren Text mit dem Tod des Malers im Dezember 1979 nach schwerer Krebserkrankung abbricht, berichtete weiter über Reisen (Österreich), Ausstellungen, ferner über familiäre Tragödien (Scheidung der Tochter, früher Tod des Enkels) und die eigene angegriffene Gesundheit durch eine Krebserkrankung, die Barth zunehmend am Arbeiten hindert. - Die überaus zahlreichen gezeichneten kleinen Vignetten, mit denen Barth seine Aufzeichnungen angereichert und kommentiert hat, bilden einen repräsentativen Querschnitt durch die bevorzugten Motive des Malers: sie zeigen stimmungsvolle Städte- und Landschaftsansichten, Blumen- und Vogeldarstellungen, wenige Porträt- und Aktzeichnungen sowie kl. Stilleben. Das Format der Zeichnungen reicht dabei von größerer Briefmarke (5 : 5 cm) bis kleinem Postkartenformat (ca. 10 : 14 cm), und sie bestechen durch ihre ausgewogene Farbigkeit und Detailfülle. Insgesamt ein interessantes Dokument zum Leben des vielschaffenden Künstlers (s. Saur VII, 220).

EINBAND: Leinenbde. der Zeit mit goldgepr. Aufdruck "Erinnerungen". 3 Bde.- ILLUSTRATION: Mit 321 mont. Orig.-Zeichnungen (Gouachen und Aquarelle tlw. über Tinte).- KOLLATION: 143 Bll.; 172 Bll.; 65 beschr. Bll. Blattgr. und Schriftspiegel je ca. 21,5 : 17,5 cm. Geschrieben in blauer Tinte (Füllfederhalter und Kugelschreiber), 22 bis 28 Zeilen.

Comprehensive autobiographic notes by the Darmstadt painter Ferdinand Barth (1902-79), an invaluable source of information about his life and work. Richly illustrated with orig. watercolors and gouaches. 3 vols. Autogr. manuscript on paper. With 321 mounted orig. drawings (gouaches and watercolors, some over ink). Darmstadt, from around 1945 to 1979. Size of sheet and text area each ca. 21.5 : 17.5 cm. Blue ink (fountain pen and ballpoint pen), 22 to 28 lines. Contemp. cloth bindings with gilt-tooled title "Erinnerungen" (Memories).




224
Ferdinand Barth
Erinnerungen (verfaßt ca. 1945-79), Handschrift, mit Orig.-Zeichnungen, 3 Bde.
Schätzung:
€ 3.000
Ergebnis:
€ 5.040

(inkl. Käuferaufgeld)