Auktion: 482 / Wertvolle Bücher am 27.05.2019 in Hamburg Lot 63

 

63
Franz Kafka
Betrachtung, 1913.
Schätzung:
€ 5.000
Ergebnis:
€ 5.904

(inkl. Käuferaufgeld)
Franz Kafka
Betrachtung. Leipzig, E. Rowohlt [1913].

Erste separate Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung Franz Kafkas, eine Sammlung kurzer Prosatexte in ungewöhnlich großen Lettern gedruckt. Seltenes unbeschnittenes Exemplar in der originalen Verlagsbroschur.

1 von 800 numerierten Exemplaren, von denen zwei Jahre später noch mehr als die Hälfte unverkauft waren. Der Rest der Auflage wurde 1915 vom Kurt Wolff Verlag übernommen und mit einem neuen Titelblatt versehen. "Die Kunstform des kleinen, in sich gerundeten Prosastücks wird die großen Werke Kafkas stets begleiten" (Kindlers Literatur Lexikon).
Kafka widmet das Werk seinem Freund und Schriftstellerkollegen "Max Brod", der bereits an diesem Frühwerk großen Anteil hatte und Kafka mit Kurt Wolf und Ernst Rowohlt, die gemeinsam den Rowohlt-Verlag leiteten, zusammenbrachte.
Kurt Wolff entsprach Kafkas Bitte "um die größte Schrift" und setzte das Buch "in einem ungewöhnlich großen Schriftgrad (Tertia)". Eine erste Satzprobe fand Kafka dann "zweifellos ein wenig übertrieben schön", und fügt hinzu, sie würde "besser für die Gesetzestafeln Moses passen als für meine kleinen Winkelzüge" (Brief an Felice Bauer vom 8. November 1912).

EINBAND: Originalbroschur mit Deckel- und Rückentitel sowie Holzschnitt-Vignette und -Bordüre auf dem vorderen Deckel. 24,5 : 16 cm. - KOLLATION: 4 Bll. (d. e. w.), 99 S. - ZUSTAND: Erste und letzte 2 Bll. im Randbereich fleckig, ca. 12 Bll. im äußersten Rand stellenw. wasserrandig. Rücken und Umschlagkanten mit Läsuren, hinterer Umschlag fleckig.
LITERATUR: Dietz 17. - Hemmerle S. 19. - Raabe 146.1.

Rare untrimmed first edition of Kafka's first book, in orig. wrappers. Rowohlt collaborated with Kurt Wolff with the intention of issuing 800 copies. In November of 1912, the partnership broke up, and no more than 300 copies were sold before Wolff took possession of the remaining sheets. He reissued them with a new title page in 1915. "On the large type, which he had requested, he comments to Felix Bauer: 'It is no doubt rather too consciously beautiful, and would be more suitable for the Tables of the Law than for my artful little dodges'." (in: Catalogue of the Kafka Centenary Exhibition 1983, No. 14). - First and last 2 leaves stronger stained in the margins, 12 leaves with small stains in the outermost margins. Spine and edges of wrappers with defects, back cover stained.(R)




63
Franz Kafka
Betrachtung, 1913.
Schätzung:
€ 5.000
Ergebnis:
€ 5.904

(inkl. Käuferaufgeld)