1030
Mackensen, F.
Eigh. Brief m. U.
Schätzung:
€ 150 Ergebnis:
€ 115 (inkl. Käuferaufgeld)
Inhaltsreicher Brief an einen Georg Stratz (Strutz?) in Bielefeld über die Worpsweder Künstlerwoche. Mackensen, Mitbegründer der Worpsweder Künstlerkolonie (1889), kritisiert u. a. die Organisation der im Rahmen der Veranstaltung geplanten Ausstellungen: "Heute erhielt ich von der Worpsweder Vereinigung der Künstler und Kunstfreunde den Prospekt für die Worpsweder Künstlerwoche, das erste offizielle, was ich darüber gehört habe. Es fehlen die Namen meiner Frau und einiger anderer Maler von Bedeutung. Es wäre selbstverständlich gewesen, daß allen hier Wohnhaften die Möglichkeit gegeben wär, sich an den Ausstellungen zu beteiligen und sämtliche Kunstwerke von einer unabhängigen Jury gesichtet würden ... Das nennt sich demokratische Freiheit! Da es selbstverständlich ist, daß ich, der ich noch lebe, zu bestimmen habe, was von mir ausgestellt wird, habe ich verboten, meine aus Privatbesitz hervorgeholten Bilder bei dieser Veranstaltung zu zeigen. Sie haben sicher auch den Prospekt erhalten, und können sich davon überzeugen, wie man über mich zu verfügen beliebt und die Roheit, mit der man meine so schwer kranke Frau beiseite schiebt, beurteilen ... Die Worpsweder Kunst ist ... immer mehr ausgebeutet, der Name zu leichtem Gewinn benutzt. Jetzt haben die Schriftsteller und Photographen die Oberhand." - Desweiteren äußert er sich über sein Verhältnis zu Paula Modersohn-Becker: "Man hat boshaft erfunden, ich hätte die Frau nicht verstanden. Wie sollte ich wohl dazu gekommen sein, sie als Freischülerin zu halten?" - Paula Modersohn-Becker studierte u. a. 1898/99 bei Mackensen. - Vereinz. fleckig.
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