Auktion: 548 / Contemporary Art Day Sale am 08.12.2023 in München Lot 111


111
Karl Otto Götz
5.8.53 / I, 1953.
Mischtechnik auf Leinwand
Schätzung:
€ 30.000
Ergebnis:
€ 48.260

(inklusive Aufgeld)
5.8.53 / I. 1953.
Mischtechnik auf Leinwand.
Links unten signiert. Verso auf der Leinwand signiert, datiert "Dez. 65" und bezeichnet "Karin zugeeignet Dez 65". Auf dem Keilrahmen mit dem Sammlungsstempel "Sammlung K. O. Götz". 70 x 60 cm (27,5 x 23,6 in).
Auf dem Keilrahmen wohl von fremder Hand bezeichnet „BRACHE RUE DE L´ODÉON“. Pierre Brache war ein bekannter Pariser Sammler und Mäzen, der einige Werke von K. O. Götz gekauft hatte. Es kann aber nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob sich dieses Bild tatsächlich in der Sammlung Brach befunden hat. [CH].

• Karl Otto Götz gehört zu den Protagonisten des deutschen Informel.
• Gemeinsam mit Heinz Kreutz, Bernard Schultze und Otto Greis begründet er im Dezember 1952 – wenige Monate vor Entstehung unserer Arbeit – die Künstlergruppe "Quadriga".
• 1952 entwickelt Götz zudem eine ganz eigene, neue Maltechnik mit Kleister, Gouachefarbe, Rakel und Pinsel, durch die er zu der für ihn charakteristischen informellen Malerei findet und die damit für sein gesamtes weiteres Schaffen ausschlaggebend sein wird.
• Mit dem kraftvollen Pinselduktus und der gestischen Expressivität macht das Werk die rhythmischen Bewegungen des Künstlers während des Schaffensprozesses erfahrbar.
• Bereits 1958 ist Götz mit seinen Arbeiten auf der XXIX. Biennale in Venedig vertreten, 1959 auf der II. documenta in Kassel.
• Vergleichbare Arbeiten befinden sich in bedeutenden Museen und Institutionen, darunter die Nationalgalerie Berlin, das Museum für Moderne Kunst, Frankfurt a. Main, die Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf, und das Bundespräsidialamt in Berlin
.

Das Werk ist im Online-Werkverzeichnis der Leinwandbilder der K. O. Götz und Rissa-Stiftung unter der Nummmer WVL-1953-28 verzeichnet.
Wir danken Herrn Joachim Lissmann für die freundliche wissenschaftliche Beratung.

PROVENIENZ: Galerie Raymand Creuze, Paris (1954, auf dem Keilrahmen mit einem handschriftl. bezeichneten, durchgestrichenen Etikett).
Privatsammlung Paris.
Sammlung Prof. Karin Götz (ab 1965, verso auf der Leinwand bezeichnet).
Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart.
Galerie Maulberger, München.
Privatsammlung Baden-Württemberg (vom Vorgenannten erworben).

LITERATUR: Ina Ströher, K. O. Götz. Werkverzeichnis, Bd. I (1937-1979), Köln 2014, S. 114, WVZ-Nr. 1953-28 (m. Farbabb.).

Manfred de la Motte (Hrsg.), K. O. Götz, Bonn 1978 (m. Abb. zwischen S. 232 u. 233).
K. O. Götz, Erinnerungen und Werk, Bd. I a, Düsseldorf 1983, Kat.-Nr. 1 (m. Abb, S. 2 bzw. Frontispiz).

"Als ich im Sommer 1952 Kleisterfarben für meinen kleinen Sohn anrührte, fand ich quasi durch Zufall meine [..] Maltechnik: Erst Kleister auf's Papier, dann mit Gouache hinein, und fertig war das Bild [..]. Der Schritt vom Karton (Gouache) zur Leinwand ergab sich von selbst. So fand ich im Winter 1952/53 jene Technik und Konzeption, die die Faktur meiner Bilder fortan bestimmen sollte [..]."
K. O. Götz, zit. nach: H. Zimmermann, in: Ausst.-Kat. K. O. Götz. Malerei 1935-1993, Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dresden 1994, S. 12.




111
Karl Otto Götz
5.8.53 / I, 1953.
Mischtechnik auf Leinwand
Schätzung:
€ 30.000
Ergebnis:
€ 48.260

(inklusive Aufgeld)