Sitzender Akt (Dodo). Um 1909.
Tuschpinselzeichnung.
Verso von fremder Hand bezeichnet "KLM 33". Auf bräunlichem Velin. 44,5 x 33,4 cm (17,5 x 13,1 in), blattgroß.

• Aus dem Nachlass des Künstlers.
• Entsteht während der gesuchten "Brücke"-Zeit (1905-1913).
• "Dodo" wird im Entstehungsjahr der vorliegenden Arbeit Kirchners Modell und Geliebte.

Die Arbeit ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, dokumentiert.

PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Sammlung Christian Anton Laely, Davos/Paris (sog. Sammlung Dr. Gervais, Zürich, ab 1938).
Richard Feigen Gallery, Chicago (1968).
Privatsammlung USA.

Die vorliegende lebhafte Figurenskizze zeigt vermutlich Doris "Dodo" Grosse. Ab 1909, während E. L. Kirchner in Dresden weilt, wird sie sein Modell, gute Freundin und auch seine Geliebte. Wohl bereits 1903 lernen sich der Künstler und die aus Dresden stammende Modistin Dodo kennen. Tagebucheinträge noch aus der Davoser Zeit belegen, dass er ihr zeitlebens in großer Sehnsucht und voller Erinnerung an die leidenschaftlichen Zeiten verbunden bleibt. Im gleichen Jahr wie die vorliegende Zeichnung entstehen auch zwei Gemälde mit breitbeinig-lasziv sitzenden weiblichen Akten, für die unser hier angebotenes Werk durchaus als vorbereitende Skizze gedient haben könnte (vgl. Gordon 106 und 107). [CH]

In guter, altersgerechter Erhaltung. Vereinzelte kleine Griffknicke und Quetschfältchen. Der linke Blattrand leicht knittrig, mit den Löchlein einer früheren Bindung und deshalb mit einzelnen winzigen Einrisschen. Die obere Blatthälfte mit leichter, diagonal verlaufender Knickspur, dort mit kleinen Einriss (ca. 2 cm).