Fehmarnküste. 1914.
Schwarze Kreidezeichnung.
Links unten signiert. Verso mit dem Nachlassstempel des Kunstmuseums Basel (Lugt 1570 b) und der handschriftlichen Registriernummer "K Be / Aa 9". Auf festem Velin. 34,8 x 49 cm (13,7 x 19,2 in), blattgroß. [CH].

• Bereits 1925 erstmals publiziert (Will Grohman, Kirchner-Zeichnungen).
• Entsteht während Kirchners drittem Sommeraufenthalt auf der Insel Fehmarn.
• Die Insel wird für E. L. Kirchner nicht nur zum favorisierten Rückzugsort fernab der Großstadt Berlin, sondern auch zur schier unerschöpflichen Inspirationsquelle.
• Die charakteristischen großen Steine, sog. Findlinge, am Strand des südostlichen Teils der Insel finden sich auch in den meisten Landschaftsgemälden des Künstlers dieser Zeit.
• Überzeugt durch den selbstbewussten, sicheren Strich, die kräftigen Umrisslinien sowie durch die besondere Abstrahierung der Formen, die ungewöhnliche Perspektive der hohen Horizontlinie und die Nahsicht des Motivs.
• Eine ganz ähnliche Bildkomposition greift Kirchner in seinem Gemälde "Badende (Fehmarn)" in Verbindung mit zwei badenden weiblichen Akten auf (1912, Osthaus Museum, Hagen).

Dieses Werk ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, dokumentiert.

PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (Davos 1938, Kunstmuseum Basel 1946).
Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (mit dem Sammlerstempel, Lugt 6032).

AUSSTELLUNG: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 1995-2001).
Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017).
Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022).

LITERATUR: Will Grohmann, Zeichnungen von E. L. Kirchner, Dresden 1925, Kat.-Nr. 37 (m. Abb.).
Heinz Spielmann (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, S. 159, SHG-Nr. 162 (m. Abb.).
Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 326, SHG-Nr. 738 (m. Abb.).

In guter Erhaltung. Der äußern Blattrand minimaler lichtrandig und die Blattkanten leicht unregelmäßig mit einzelnen kleinen Einrisschen. Rechts oben eine diagonal verlaufende Knickspur, im Bereich der linken unteren Blattecke leicht griffknickig. Der untere Blattrand wenige kleinen, hinterlegten Papierausrissen.