Kopf der Aufblickenden. 1920.
Bronze mit matt-schwarzer Patina.
Seitlich am Hals mit dem ligierten Monogramm. Höhe: 20,3 cm (7,9 in). Sockelhöhe: 7,5 cm (2,9 in).
Gegossen von der Kunstgießerei Hermann Noack, Berlin-Friedenau (verso mit dem Gießerstempel "NOACK BERLIN FRIEDENAU").

Bei dem Sockel handelt es sich wohl um den Originalsockel.

• Lebzeitguss.
• Formschöne Klarheit der Kontur ist das herausragende Charakteristikum der Skulpturen Kolbes in den frühen 1920er Jahren.
• Die besondere, matt-schwarze Patina entspricht der ganzfigurigen "Aufblickenden" aus Kolbes Nachlass.
• Durch die Komposition voll immerwährender Zartheit entwickelt Kolbe das Antlitz antiker Koren weiter.
• Nur wenige Exemplare wurden vom Kopf der "Aufblickenden" gegossen.
• In den vergangenen 25 Jahren wurden nur 2 weitere Exemplare auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: artprice.com).

Mit einer schriftlichen Expertise von Frau Dr. Ursel Berger vom 3. April 2023.

PROVENIENZ: Galerie Alex Vömel, Düsseldorf, Nr. 722K (unten auf dem Sockel mit einem Etikett).
Gertrude M. Kilsheimer Edwards Collection, Chevy Chase, Maryland.
Suzanne Figi Collection, La Jolla (von Vorgenannter ererbt im July 1968).
Privatsammlung USA (von Vorgenannter ererbt).

LITERATUR: Ursel Berger, Georg Kolbe. Leben und Werk, Berlin 1990, S. 245, vgl. Nr. 37 (hier das Gipsmodell des Kopfes).

1920 entsteht die große ganzfigurige Bronze "Aufblickende" (Georg-Kolbe-Museum, Berlin). Ursel Berger verweist darauf, dass "auch einige Güsse vom 'Kopf der Aufblickenden' hergestellt" wurden. Der Kopf zeigt die stilisierende, etwas strenge Gestaltung der Oberfläche, die für Georg Kolbes Schaffen der frühen 1920er Jahre so typisch ist. Der geschlossenen Form stehen rhythmisch gegliederte Angaben der Frisur und eine klare Konturierung von Nase, Augen und Mund gegenüber. Vor allem in den drei aufrecht stehenden Frauenakten "Auferstehung", "Aufblickende" und "Assunta" findet sich dieses formale Wollen in einer vorher nie gekannten Einheit der körperlichen Geschlossenheit. Dr. Ursel Berger verweist darauf, dass die matt-schwarze Patina im Gesamtwerk Kolbes eher selten, jedoch charakteristisch für etliche Güsse aus der Zeit unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg ist. Auch die Figur "Aufblickende" aus dem Nachlass des Künstlers weist diese Patinierung auf. [EH]

In guter Erhaltung. Die Patina ohne Bereibungen.[EH]
Nähere Informationen zum Zustand entnehmen Sie bitte der Großdarstellung