Auktion: 546 / 19th Century Art am 09.12.2023 in München Lot 342


342
Friedrich August von Kaulbach
Dame bei der Lektüre im Garten, Um 1900.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 3.000
Ergebnis:
€ 3.302

(inklusive Aufgeld)
Dame bei der Lektüre im Garten. Um 1900.
Öl auf Holz.
Rechts unten signiert. Verso verschiedentlich handschriftlich nummeriert. 28 x 21 cm (11 x 8,2 in).

PROVENIENZ: Sammlung O. Schicke, Wiesbaden (bis 1906: Bangel).
„Kruck“, o.O. (1906 vom Vorgenannten erworben, möglicherweise der Automobilfabrikant Georg Kruck, 1865-1948, Frankfurt am Main und Wiesbaden).
Privatbesitz Süddeutschland.

LITERATUR: Rudolf Bangel, Frankfurt a.M., Verzeichnis über eine kleine gewählte Sammlung von Gemälden moderner Meister aus Privatbesitz: [..] im Auftrage von O. Schicke, Esq., Wiesbaden wegen Wegzug nach dem Auslande, 22. und 23. Februar 1906, Los 30 (m. Abb.)
Wohl: Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus Berlin, Gemaelde erster Meister unsrer Zeit: dabei Sammlung aus dem Nachlaß Wilhelm Kühn, Charlottenburg, 16. Oktober 1906, Los 127.

Das Bildnis und die Lebensweise eines selbstbewussten und vermögenden Bürgertums hat in München am Ende des 19. Jahrhunderts eine profunde künstlerische Heimat. Gleich drei Maler - Franz von Lenbach, Franz von Stuck und Friedrich August von Kaulbach - werben um die Gunst des Publikums und alle drei begründen, neben vielen anderen Künstlern dieser Zeit, vor allem mit ihrem Porträtschaffen einen wesentlichen Teil ihres Ruhmes. Vor allem die Damenbildnisse übertreffen einander an Delikatesse des Stofflichen, dem Liebreiz der Dargestellten und deren geheimer Signale. Idealisiert und in schlichter, aber wirkungsvoller Pose werden sie ins Bild gesetzt. Auch Friedrich August von Kaulbach bedient sich in seinen Porträts jener wirkungsvollen, tradierten Muster, die bis zur englischen Figurenmalerei, denkt man vor allem an Gainsborough, zurückreichen. Die Anmut der jungen Dame wird durch die modische und elegante Kleidung gestärkt. Wir begegnen der unbekannten Schönen bei der Lektüre im Garten - ob es sich dabei vielleicht um den Brief eines heimlichen Verehrers handelt, überlässt der Maler in dem intimen kleineren Format der Vorstellungskraft der Betrachtenden.



342
Friedrich August von Kaulbach
Dame bei der Lektüre im Garten, Um 1900.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 3.000
Ergebnis:
€ 3.302

(inklusive Aufgeld)