Auktion: 555 / 19th Century Art am 08.06.2024 in München Lot 322


322
Hans Thoma
Abendlandschaft, 1879.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 15.000 - 20.000
+
Abendlandschaft. 1879.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten monogrammiert und datiert. 62 x 74 cm (24,4 x 29,1 in).

PROVENIENZ: Dr. Konrad Meissner, Berlin (1909).
Kunsthaus Bühler, Stuttgart (verso mit dem Etikett).
Privatsammlung Baden-Württemberg.

LITERATUR: Henry Thode, Thoma. Des Meisters Gemälde, Stuttgart/Leipzig 1909, S. 130 (m. Abb.).
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F.A.C. Prestel, Frankfurt a. Main, Auktion 9.3.1914, Los 64 (m. Abb.).

Aufrufzeit: 08.06.2024 - ca. 14.29 h +/- 20 Min.

Als Inbegriff der Idylle dürfen die Schwarzwaldszenen Hans Thomas gelten. Er wird in Bernau geboren, wo er die Zeichenschule besucht und während seines Studiums an der Karlsruher Akademie im Sommer immer wieder hin zurückkehrt. Er lernt von den Größen Schirmer und dessen Nachfolger Hans Frederik Gude, in deren Werken noch die klassizistische Tradition weiterlebt. 1867 geht er nach Düsseldorf, das zu der Zeit ein bedeutendes Zentrum der Landschaftsmalerei ist. Gerade in diese Zeit fällt die Emanzipation Thomas vom akademischen Ideal: „Auch das Landschaftsmalen hatte seine Haken; in der Schirmerschule musste man komponieren lernen - das konnte ich gewöhnlich nicht mit den Eindrücken, die mir der Schwarzwald gemacht hatte, und überhaupt mit dem, was ich bisher gesehen hatte an Landschaftsnatur, vereinigen; die Schwarzwälder Tannen wollten sich schon gar nicht fügen, auch die langen Bergrücken nicht, und gar die langhin sich ziehenden Wiesen - die zu malen durfte man gar nicht denken“ (Thoma, Im Herbste des Lebens, 1909, S. 28). Gegenüber dem immer noch vorherrschende Italientypus entdecken die Maler mittlerweile auch andere Regionen, oftmals die ihrer Heimat, und lösen sich von Kompositionsschemata zugunsten einer einfühlsamen, stimmungshaften Malerei. Thoma malt und zeichnet oft direkt vor der Natur, in seinen im Atelier entstandenen Gemälden setzt er dann die Eindrücke auf seine eigene Weise zusammen. Als Motiv dienen ihm dabei die beschaulichen und von einem gewissen Zauber behüteten Schwarzwaldtäler. Gerade solche abgeschiedenen, in sich geschlossenen Talsenken, beschützt von den umgebenden Hügeln und oftmals mit einem lieblich geschwungenen Flusslauf im Zentrum, werden zu einem beliebten kompositorischen Motiv. In Thomas Landschaft herrscht eine eigentümliche zeitlose, fast wachtraumhafte Klarheit. Die Anziehungskraft dieser Täler und Auen besteht für Thoma sicherlich auch in der tröstenden Feststellung, dass solch ein irdisches Paradies doch tatsächlich in der Realität zu finden ist. [KT]




Aufgeld und Steuern zu Hans Thoma "Abendlandschaft"
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