Auktion: 298 / Kunst des XX. Jahrhunderts am 05.12.2005 Lot 174

 
Gabriele Münter - Lilien und Rittersporn in roter Vase


174
Gabriele Münter
Lilien und Rittersporn in roter Vase, 1930.
Öl auf Papier
Schätzung:
€ 18.000
Ergebnis:
€ 30.940

(inkl. Käuferaufgeld)

Lilien und Rittersporn in roter Vase
Öl auf Papier , auf Malpappe aufgezogen, um 1930
Links unten monogrammiert. 61 x 37,5 cm ( 24 x 14,7 in).

PROVENIENZ: Galerie Prestel, Frankfurt (auf der Rahmenrückpappe mit dem Etikett, dort in den 1970er Jahren erworben).
Privatsammlung Deutschland.

Ausstellung: Galerie Gunzenhauser, München 1994.

In ihren Blumenbildern, die größtenteils in der Zurückgezogenheit ihres Hauses in Murnau entstehen, knüpft Münter nach einem Aufenthalt in Paris um die Jahreswende 1929/30 wieder an ihre alte kräftige Farbigkeit an. Diese hatte sie zugunsten einer Annäherung an die Malerei der Neuen Sachlichkeit der zwanziger Jahre aufgegeben. Großzügig gesetzte Elemente reiner, unvermischter Farben in unserem Bild sind ein Hinweis darauf. Die Isolierung der Komposition vor einem hier nicht angedeuteten Hintergrund zusammen mit den kompakten Farbformen zeugt von einem Willen der Aussage rein aus der Farbe heraus. Überraschend ist die Frische und Unmittelbarkeit, mit der das hier vorgetragen wird. Ist doch nahezu nichts von dem Eingebundensein in eine folkloristische Formenwelt zu erkennen, die Münters Blumenbilder in der an Hinterglasbilder erinnernden schwarzen Konturierung der Formen sonst kenntlich machen. Ein Hauch von dekorativer Eleganz liegt über dieser Komposition, wie er sich sonst in Münters Bildern kaum finden lässt. Sie zeigt eine der noch wenig beachteten Facetten im Werk einer der wenigen Malerinnen, die einen bedeutenden Platz in der Kunst der deutschen Moderne des 20. Jahrhunderts für sich in Anspruch nehmen können. [KD]




174
Gabriele Münter
Lilien und Rittersporn in roter Vase, 1930.
Öl auf Papier
Schätzung:
€ 18.000
Ergebnis:
€ 30.940

(inkl. Käuferaufgeld)