Auktion: 363 / Alte und Neuere Meister am 23.04.2010 in München Lot 176

 
Alexander Koester - Vier Enten im Schilfwasser


176
Alexander Koester
Vier Enten im Schilfwasser, 1908.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 20.000
Ergebnis:
€ 19.520

(inkl. Käuferaufgeld)

Öl auf Leinwand
Stein Nr. 709. Rechts unten signiert. 54 x 81,5 cm (21,2 x 32 in)

PROVENIENZ: Kunsthandel Lindner, Halle, 16.9.1940.
Privatbesitz Norddeutschland.

Seine künstlerische Ausbildung erhält Alexander Koester an der Karlsruher Akademie, an der er bei Carl Hoff, Heinrich von Zügel und Leopold von Kalckreuth studiert. Ab 1889 unternimmt er erste ausgedehnte Reisen, auf welchen vor allem bei Wanderungen durch das Inn- und Ötztal Skizzen entstehen, die Grundlage für eine Reihe von Genrebildern werden. Bereits während seiner Studienzeit gelingt es Alexander Koester durch Porträtbilder und Genrestücke seinen Lebensunterhalt zu verdienen. In dieser Zeit reist er erstmals nach Klausen in Südtirol, wo er später seinen festen Wohnsitz haben wird. Zunächst kehrt er nach Karlsruhe zurück, widmet sich neben der Porträtmalerei wieder verstärkt der Genremalerei und beschickt erfolgreich zahlreiche Kunstausstellungen. Nach Ende seines Studiums zieht Koester nach Klausen, wo seine Werke nun direkt nach der Natur entstehen. Dabei entdeckt er ein Studienobjekt für sich, das ihn in einer großen Variationsbreite Jahrzehnte beschäftigen wird: die Ente. Ab 1898 unterhält Koester neben seinem Atelier in Klausen ein weiteres Atelier in München, um von dort aus die oberbayerischen Landschaften zu erkunden. Der Erfolg seiner Arbeiten bleibt nicht aus: ab 1900 sind zahlreiche seiner Werke auf den großen Internationalen Kunstausstellungen zu sehen, 1904 wird Alexander Koester auf der Weltausstellung in St. Louis mit der Goldmedaille ausgezeichnet.

Zunehmend freier und virtuoser arbeitend, gibt er in spätimpressionistischer Manier die spiegelnden Wasserflächen und das durch Licht und Schatten modellierte Gefieder der Enten wieder. So auch in unserer farbintensiven Arbeit, in der die Farbpalette im Wesentlichen auf das Grün des Schilfes und das Weiß des Gefieders reduziert wirkt. Feinste tonale Abstufungen lassen den Eindruck eines geradezu schimmernden Gefieders entstehen.

Ab 1910 sucht der Künstler regelmäßig das Bodenseegebiet auf, um dort die weiten Wasserflächen in unterschiedlichen Wetterstimmungen zu malen. Während des Krieges hält sich der Künstler zunächst in München auf, dann in Dießen am Ammersee, wo er 1925 dauerhaft sesshaft wird. Mit großem Eifer widmet er sich ab diesem Zeitpunkt der Darstellung von Blumenstillleben. Das Entenmotiv nimmt jedoch bis zuletzt einen hohen Stellenwert in seinem Schaffen ein. Als angesehener Künstler stirbt Alexander Koester 1932 in München. [CM].




176
Alexander Koester
Vier Enten im Schilfwasser, 1908.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 20.000
Ergebnis:
€ 19.520

(inkl. Käuferaufgeld)