Auktion: 369 / Kunst nach 45/ Zeitgenössische Kunst am 12.06.2010 in München Lot 214

 
Josef Albers - Mitered Squares


214
Josef Albers
Mitered Squares, 1976.
Farbserigrafie
Schätzung:
€ 14.000
Ergebnis:
€ 15.616

(inkl. Käuferaufgeld)

Folge von 12 Farbserigrafien, gedruckt und herausgegeben von Tyler Graphics, Bedford Village, New York 1976
Danilowitz 229. Signiert, nummeriert, betitelt und mit den Blattnummern "a" bis "l". Exemplar 23/36. Auf leichtem Karton. Je 28,6 x 28,6 cm (11,2 x 11,2 in)Papier: 48,2 x 48,4 cm (18,9 x 19 in).
Jeweils mit den Trockenstempeln des Künstlers und des Herausgebers. Ohne die Mappe und die Textblätter.

Nach seiner akademischen Ausbildung in Berlin, Essen und München beginnt Josef Albers, 1888 in Bottrop geboren, im Jahr 1920 sein Studium am Bauhaus in Weimar. Bereits 1923 wird er dort mit der Leitung der Werkstatt für Glasmalerei beauftragt - der Beginn einer sehr erfolgreichen Karriere als Kunstpädagoge. In dem folgenden Jahrzehnt entstehen neben Glasbildern auch zahlreiche Entwürfe für Möbel, Glas- und Metallgeräte. Farbe spielt in dieser Zeit kaum eine Rolle. Wohl angeregt durch Theo van Doesburg ("De Stijl"), schafft der Künstler sachlich klare, von der Natur unabhängige Ordnungen. Einzelne Themen und Sujets werden dabei immer wieder variiert - ein wesentliches Kontinuum in Albers' Werk. Als das Bauhaus 1933 durch die Nationalsozialisten geschlossen wird, erhält er einen Ruf an das Black Mountain College in Ashville, N.C., und siedelt in die USA über. Seine Tätigkeit als Kunstpädagoge endet mit seiner Emeritierung als Direktor der Kunstschule des Institute of Fine Arts der Universität Yale im Jahr 1958. Mit der Übersiedlung in die Vereinigten Staaten beginnt eine neue Periode im Schaffen des Künstlers.

Die Serie "Mitered Squares" ist eine Variation zu "Homage to the Square" mit denen sich Albers seit 1949 beschäftigt. Ihm geht es um die Interaktion der Farben, die durch bloße Gegenüberstellungen ihre Wirkung unendlich verändern können. Albers experimentiert mit linearen Formen, die die Sicherheit geometrischer Ordnungen durchbrechen, wobei er nun auch die Farbe in seine Kompositionen mit einbezieht. Dieser "geometrische Surrealismus" (Werner Spies) fordert die sinnliche Wahrnehmung des Betrachters heraus, der als Individuum das Kunstwerk miterleben und immer wieder neu erschaffen soll.

Als Lehrer wie als Künstler ist Albers wegweisend für eine ganze Generation amerikanischer Künstler. Op-Art, kinetische Kunst, Colorfield Painting und Neue Abstraktion sind von seinem Schaffen beeinflusst. Albers, der mit der Ausstellung "The Responsive Eye" im Museum of Modern Art, New York, auch als Künstler international bekannt wird, erhält zahlreiche Ehrungen. Insgesamt vierzehn Mal wird ihm die Ehrendoktorwürde verliehen. Josef Albers stirbt 1976 in Orange/Connecticut. [SM].




214
Josef Albers
Mitered Squares, 1976.
Farbserigrafie
Schätzung:
€ 14.000
Ergebnis:
€ 15.616

(inkl. Käuferaufgeld)