Auktion: 290 / Kunst des XX. Jahrhunderts und Muenchner Schule am 14.05.2004 Lot 150

 
Hermann Max Pechstein - Liegender weiblicher Akt


150
Hermann Max Pechstein
Liegender weiblicher Akt, 1919.
Aquarell
Schätzung:
€ 15.000
Ergebnis:
€ 23.400

(inkl. Käuferaufgeld)

Liegender weiblicher Akt
Aquarell und Bleistiftzeichnung, um 1919
Rechts unten signiert, links unten von fremder Hand bezeichnet "Akt VIII. L.". Auf leicht grauem Karton 36 x 49,4 cm ( 14,1 x 19,4 in), blattgroß.

PROVENIENZ: Galerie Lutz & Co., Berlin (verso mit dem Stempel).
Privatsammlung Süddeutschland.

Pechstein hat in diesem Aquarell ein altes Motiv aufgegriffen und es mehrmals neu interpretiert. Der lagernde Frauenakt von Tizian über Giorgione und Goya bis zu den Odalisken von Ingres und der Olympia von Manet war und ist als Motiv lässig weiblicher Nackheit ein verführerisches. In dem Pechstein-Aquarell wird der Akt von einer klaren Bleistiftlinie fast sachlich umrissen und anders als in seinem späteren Gemälde "Düstere Pracht" von 1920 ohne schmückendes Beiwerk vorgestellt. Nur der leichte Papierton bestimmt das Inkarnat. Einzig das ergänzende Interieur lässt Farben zu. Der Künstler konzentriert die Komposition allein auf die Körperlichkeit des Aktes unter Vermeidung einer allzu gestreckten Horizontale. Die spontane Auffassung, der sichere Strich und nicht zuletzt das reizvolle Kolorit geben der Arbeit jene Präsenz der Aussage, die Pechstein als einen der Großen der spätexpressionistischen Ära ausweisen. [KD]




150
Hermann Max Pechstein
Liegender weiblicher Akt, 1919.
Aquarell
Schätzung:
€ 15.000
Ergebnis:
€ 23.400

(inkl. Käuferaufgeld)