Auktion: 401 / Post War/Zeitgenössische Kunst am 08.12.2012 in München Lot 209

 

209
Hans Nagel
ES 21 (Aus der Fläche heraus), 1964.
Relief
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 7.500

(inkl. Käuferaufgeld)
ES 21 (Aus der Fläche heraus). 1964.
Relief aus Eisenschrott.
Bee ES 21, 1964/8. 105 x 120 x 25 cm (41,3 x 47,2 x 9,8 in).

PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers.

AUSSTELLUNG: Hans Nagel, Städtische Kunsthalle Mannheim, 12.2.-14.3.1965 (vgl. die Abbildung der Ausstellungsansicht im WVZ Bee, S. 26).

Am Anfang seiner künstlerischen Ausbildung steht Mal und Zeichenunterricht bei dem Maler Will Sohl. 1943 wird Nagel zum Kriegsdienst eingezogen. Gleich nach dem Krieg setzt er seine Ausbildung an der Kunstakademie München fort, entscheidet sich dann aber für eine weitere Arbeit als Autodidakt. Es folgen 1948 erste Ausstellungen. 1952 kann er erstmals Arbeiten in einer Einzelausstellung im Graphishen Kabinett Dr. Hanna Grisebach, Heidelberg, präsentieren. 1958 erhält Hans Nagel einen Lehrauftrag an der Werkschule Mannheim. Es folgen Lehrtätigkeiten an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und Mainz. 1969 wird er Leiter der Abteilung "Freies Gestalten" und "Plastische Gestaltung" an der Werkkunstschule Mannheim.

Gewaltige Montagen aus Eisenschrott stehen in der ersten Hälfte der 1960er Jahre im Fokus des Kunstschaffens von Hans Nagel. Unsere Plastik gehört zu jener wichtigen Werkgruppe im Œuvre des Künstlers, die sich grundlegend mit dem Formproblem der Verdichtung der Bildkomposition beschäftigt. Im vorliegenden Relief bewältigt Hans Nagel die selbst gewählte Aufgabenstellung besonders eindrucksvoll, indem er die dem Material innewohnenden Triebkräfte in Form einer kristallinen Wucherung ansichtig werden lässt, die sich am oberen Rand in einer dominanten Wölbung auftürmt. Plastische Fülle und organische Vitalität verbinden sich zu einer eindrucksvollen Komposition, die im Hinblick auf die stabile Tektonik Assoziationen an felsige Berghänge zulässt, wenngleich es dem Künstler nicht in erster Linie um ein Abbilden, sondern vielmehr um ein inhaltliches und metaphorisches Erfassen geht, das den Betrachter unmittelbar ergreift.

Von 1973 bis zu seinem Tod unterrichtet er an der Hochschule der Künste in Berlin, der er zuletzt als Vizepräsident vorsteht.
Seine Arbeiten wurden unter anderem in Ausstellungen in Mannheim, Wiesbaden, Ulm und Berlin präsentiert. Neben Arbeiten im öffentlichen Raum ist Nagel in der Sammlung Heinrich Vetter vertreten.[KP]




209
Hans Nagel
ES 21 (Aus der Fläche heraus), 1964.
Relief
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 7.500

(inkl. Käuferaufgeld)