Auktion: 407 / Post War/ Zeitgenössische Kunst am 08.06.2013 in München Lot 268

 

268
C.O. Paeffgen
Les derniers jours heureux (Windsors), 1973.
Acryl
Schätzung:
€ 18.000
Ergebnis:
€ 21.250

(inkl. Käuferaufgeld)
Les derniers jours heureux (Windsors). 1973.
Acryl auf Fotoleinwand, auf Hartfaserplatte aufgezogen.
Links unten signiert und datiert. In der Druckvorlage rechts oben signiert, im Unterrand typografisch bezeichnet. Verso signiert, datiert "17. Juni 73" und bezeichnet "Köln". 184,5 x 99,8 cm (72,6 x 39,2 in).
Große Fassung dieses Motivs, das Paeffgen auch noch in 3 kleineren Varianten ausführte.

PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.

C. O. Paeffgen wird 1933 in Köln geboren. Nach seinem Jura-Studium in Köln und Berlin vergehen noch sechs Jahre, ehe Paeffgen zu seiner künstlerischen Arbeit findet. Um 1970 beginnt er zu malen. Der Künstler fängt parallel dazu an, Fundobjekte mit Draht zusammenzufügen - eine Technik, die er bis in die Gegenwart verfolgt. Diesen "Umwicklungen", die er oft sukzessive weiterbearbeitet, stehen seine "Umrandungen" gegenüber.

Bereits in den frühen 1970er Jahren erstellt Paeffgen die ersten Arbeiten der Werkgruppe der sogenannten Umrandungen. Zu deren charakteristischen Merkmalen gehören die mit dicken, schwarzen Strichen nachgezogenen Konturen stark vergrößerter, im Digitaldruck auf die Leinwand gebrachter Fotovorlagen. Durch diese Vorgehensweise verleiht er seinen Motiven einen zeichenhaften Charme und betont damit das "Nötigste". In der vorliegenden Arbeit verwendet Paeffgen eine nur zaghafte Kolorierung in den Accessoires von Wallis Simpson und Eduard VIII., der zum Zeitpunkt der Entstehung des Bildes bereits verstorben war (1972). Wie so oft ist das Werk in vielerlei Hinsicht ein scharfsinniger Kommentar Paeffgens zum Medienzeitalter; nicht nur, weil Paeffgen den Informationsgehalt der Medien mit künstlerischen Mitteln hinterfragt, sondern auch, weil die Windsors zeitlebens von der wohlwollenden Berichterstattung der Medien und den damit verbundenen Privilegien abhängig waren.

Bereits in den siebziger Jahren finden erste Ausstellungsbeteiligungen statt. 1970 zeigt die Kunsthalle Köln seine Werke. 1979 findet im Kunstverein Hamburg eine Ausstellung statt. Eine beachtliche Reihe von Einzelausstellungen, die seit den siebziger Jahren nicht an Kontinuität eingebüßt haben, kommen dazu. C. O. Paeffgens Werk wird u.a. 1977 in der Galerie t'Venster in Rotterdam gezeigt, 1979 widmen das Kunstmuseum Düsseldorf und das Karl Ernst Osthaus Museum in Hagen Paeffgen eine Ausstellung, 1981 ist er im Bonner Kunstverein vertreten, 1986 bei Artinzing in München, 1992 in der Galerie Rudolf Zwirner, Köln und 1993 in der Kestner-Gesellschaft in Hannover. Auch das renommierteste Museum für zeitgenössische Kunst in Paeffgens Heimatstadt Köln, das Museum Ludwig, zeigt seine Werke im Frühjahr 1999. Heute lebt und arbeitet Paeffgen in Köln. [DB].




268
C.O. Paeffgen
Les derniers jours heureux (Windsors), 1973.
Acryl
Schätzung:
€ 18.000
Ergebnis:
€ 21.250

(inkl. Käuferaufgeld)