Auktion: 416 / Kunst nach 45 / Zeitgenössische Kunst am 07.06.2014 in München Lot 834

 

834
Henriette Grahnert
Ohne Titel, 2005.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 5.000
Ergebnis:
€ 10.625

(inkl. Käuferaufgeld)
Ohne Titel. 2005.
Öl auf Leinwand.
Auf dem Keilrahmen signiert und datiert. 200 x 80 cm (78,7 x 31,4 in). [SM].

PROVENIENZ: Sutton Lane Gallery, London (auf dem Keilrahmen mit Etikett).
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.

Henriette Grahnert, die den Figurationen der "Neuen Leipziger Schule" ihre hochgelobten Abstraktionen entgegensetzt, kommt im Jahr 1977 in Dresden zur Welt. 1997 nimmt sie ein Studium der Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig auf, das sie, unterbrochen von zwei Auslandssemestern an der Glasgow School of Arts, 2004 erfolgreich abschließt. In Leipzig besucht Henriette Grahnert die Klasse von Arno Rink, die Kaderschmiede der "Neuen Leipziger Schule".

Doch Henriette Grahnert lehnt sich gegen diesen längst zum Hype gewordenen, figurativ-phantastischen Stil auf. Geradezu subversiv muten im Leipziger Umfeld ihre zugleich destruktiven und geordneten, weitestgehend abstrakten Bilder an. Es ist der Malprozess selbst, der das Leitmotiv von Henriette Grahnerts Kunst darstellt: Farbe blättert ab, bildet Kleckse und Rinnsale, Klebestreifen hängen auf dem Malgrund. Aber das maltechnisch "Schlechte" ist freilich nur vordergründig. Auf den zweiten Blick verhehlen die Bilder von Henriette Grahnert nie, dass sie von der Hand einer Virtuosin stammen. Das "Verpfuschte" wird so zu hoher Kunst, die den geltenden Geschmackskonsens und jede Erwartungshaltung gezielt unterwandert.

Galerie Kleindienst, Leipzig




834
Henriette Grahnert
Ohne Titel, 2005.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 5.000
Ergebnis:
€ 10.625

(inkl. Käuferaufgeld)