Auktion: 419 / Klassische Moderne am 05.12.2014 in München Lot 138

 

138
Hans Fronius
James Ensor, 1985.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 5.000
Ergebnis:
€ 7.500

(inkl. Käuferaufgeld)
James Ensor. 1985.
Öl auf Leinwand.
Links oben signiert und datiert. Auf dem Keilrahmen signiert, datiert und betitelt. 70 x 50 cm (27,5 x 19,6 in). [JS].

Mit einer schriftlichen Expertise von Dr. Christoph Fronius, Wien, vom 30. Mai 2014.

PROVENIENZ: Privatsammlung Niedersachsen.

Das künstlerische Werk von Hans Fronius erfährt seit langem eine beachtliche kunsthistorische Würdigung. Monografische Ausstellungen und Publikationen erschließen sein umfangreiches künstlerisches Œuvre, das einen prominenten Stellenwert in der österreichischen Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts einnimmt und mit zahlreichen Preisen geehrt wurde. Der in Jugoslawien geborene Künstler übersiedelt nach dem Ersten Weltkrieg gemeinsam mit seiner Familie nach Graz. Von 1922 bis 1928 studiert Fronius an der Wiener Akademie der bildenden Künste. Während dieser Zeit unternimmt er mehrere Studienreisen nach Italien, Deutschland, Holland, Dänemark und Frankreich. Sein künstlerisches Vorbild ist Alfred Kubin, zu dem Fronius eine enge Freundschaft entwickelt. 1931 nimmt er eine Stellung als Kunsterzieher am Realgymnasium in Fürstenfeld/Steiermark an, wo er fast drei Jahrzehnte tätig ist. Seine dortige Beschäftigung wie auch seine künstlerische Arbeit wird durch die Teilnahme am Zweiten Weltkrieg weitgehend unterbrochen. 1961 siedelt Fronius nach Perchtoldsdorf bei Wien um. Nach weiteren drei Jahren im Schuldienst ist Fronius ab 1964 als freier Maler tätig. Eine intensive Schaffensphase beginnt, die erst 1988 mit seinem Tod endet. Die Malerei tritt nun in den Mittelpunkt von Fronius' Schaffen. In der Druckgrafik dominiert die Lithografie, später wendet sich der Künstler der Radierung zu. Fronius' malerisches wie grafisches Werk wird aufgrund seines spontanen Gestus, der großen Erzählkraft und fantastischen Einbildungskraft als 'Expressiver Realismus' bezeichnet. Die thematische Spannbreite reicht von Porträts über literarische Motive bis hin zu Landschaften und Städtebildern. Fronius betätigt sich darüber hinaus auch als Illustrator und veröffentlicht insgesamt 115 Bücher und Mappenwerke. Besonders bedeutend sind hier seine Illustrationen zu Werken von Franz Kafka und E.A. Poe, die einem breiten Publikum bekannt sind.

Das vorliegende, in energischem Strich ausgeführte Porträt zeigt den belgischen Maler James Ensor, der mit seinem expressiven Spätwerk als Vorläufer des Expressionismus sowie der Moderne gilt und auch für Fronius' künstlerisches Schaffen vorbildstiftend gewesen ist.

1988, drei Jahre nach Entstehen der vorliegenden Arbeit, stirbt Hans Fronius in Perchtoldsdorf bei Wien. Sein künstlerisches Werk erfährt seit langem eine beachtliche kunsthistorische Würdigung. Monografische Ausstellungen und Publikationen erschließen sein umfangreiches künstlerisches Œuvre, das einen prominenten Stellenwert in der österreichischen Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts einnimmt und bisher mit zahlreichen Preisen geehrt wurde.




138
Hans Fronius
James Ensor, 1985.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 5.000
Ergebnis:
€ 7.500

(inkl. Käuferaufgeld)