Die Murnauer Landschaft, unmittelbar am Fuß der Alpen gelegen, prägte das Werk Gabriele Münters nachhaltig. Während der Jahre 1908 bis 1910 entfaltet die Künstlerin in ihren Gemälden die Möglichkeiten, die ihr in der Zeit ihres späten Schaffens als Repertoire zur Verfügung stehen sollten. Münter hat im Laufe ihres Lebenswerks das Motiv des blauen Bergs, wie er sich im Hintergrund erhebt, mehrfach interpretiert, ebenso das Sujet der Bäume mit ihren runden Kronen (vgl. "Seenlandschaft mit drei Kugelbäumen", um 1909, Sammlung Gunzenhauser) hat sie in Variation immer wieder verarbeitet. In dem Gemälde „Herbstliche Allee vor Bergen“, das Münter sieben Jahre vor ihrem Tod malt, rekurriert sie auf altbewährte Elemente ihrer Kompositionen, fasst sie aber in neuer Kombination und auf das Wesentliche reduziert zu einer gelungenen und frischen Neuinterpretation zusammen.