Auktion: 428 / Klassische Moderne am 03./05.12.2015 in München Lot 278

 

278
Alfons Walde
Verschneite Alm, Um 1930.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 100.000
Ergebnis:
€ 425.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Verschneite Alm. Um 1930.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert. Verso mit dem Künstleretikett, dort handschriftlich betitelt. 73 x 72 cm (28,7 x 28,3 in).

Mit einer schriftlichen Expertise von Herrn Peter Konzert, Innsbruck, vom Oktober 2015.

PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg (wohl seit den 1950er Jahren; seither in Familienbesitz).

Um 1928 findet Walde schließlich zu seinem ganz charakteristischen Stil, der mit stark reduzierter Binnenzeichnung und kräftig-pastoser Kolorierung der Tiroler Bergwelt - vor allem den lichterfüllten Winterlandschaften - künstlerisch Ausdruck verleiht. In der Malerei von Alfons Walde ist der Werdegang des Künstlers deutlich nachzuvollziehen. Eine ursprüngliche Ausbildung zum Architekten hat Walde zu einem Malstil finden lassen, der in der Gestaltung von kompaktem Formengut verbunden mit einer formalen Gliederung der Bildfläche das Architektonische in den Kompositionen betont. Die Geschlossenheit, mit der die Häuser und Berge fast zu einer Einheit verschmelzen - all das zeichnet Walde als einen Künstler aus, der in klar umrissenen räumlichen Dimensionen gestaltet. Dazu kommt eine Lichtführung, die in ihrer Direktheit diesen Eindruck noch unterstreicht. Gerade die Einfachheit der Stilmittel, die dem hier vorliegenden kargen Sujet der "Verschneiten Alm" zugute kommt, hat Walde zu einem der herausragenden Maler alpenländischer Folklore gemacht, dessen künstlerische Progressivität im Rahmen einer stets gegenständlichen Malerei gerade in der verfremdenden Ausschnitthaftigkeit der vorliegenden Szenerie ein herausragendes Beispiel hat.



278
Alfons Walde
Verschneite Alm, Um 1930.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 100.000
Ergebnis:
€ 425.000

(inkl. Käuferaufgeld)