Auktion: 432 / Klassische Moderne I am 11.06.2016 in München Lot 368

 

368
Emil Nolde
Sonnenblumen, Um 1930.
Aquarell
Schätzung:
€ 80.000
Ergebnis:
€ 150.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Sonnenblumen. Um 1930.
Aquarell.
Rechts unten signiert. Auf Japanbütten. 46,5 x 34,8 cm (18,3 x 13,7 in), blattgroß.

Mit einer Fotoexpertise von Prof. Dr. Manfred Reuther vom 18. Januar 2010. Die Arbeit ist in der Ada und Emil Nolde Stiftung, Seebüll, registriert.

PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.

Egal wo sich Emil Nolde niederlässt, er legt bei seinem neuen Heim einen Blumengarten an. Mit der Emphase des Bewunderers huldigt er in seinem Werk der facettenreichen Schönheit der Natur. Die naturgegebene Farbintensität ist es, die ihn fasziniert und die er möglichst ungeschmälert malerisch umsetzen will. Licht und Farbe lösen die Einzelheiten des Motivs auf, dennoch bleibt die Spezifik jeder Blüte erkennbar. Die reine realistische Wiedergabe der Pflanzenwelt ist nicht das Ziel, vielmehr möchte er Seelenzustände zum Ausdruck zu bringen. Trotz Faszination für die gesamte Botanik, entwickelt sich die Sonnenblume zu seinem Hauptmotiv sowohl im Ölbild als auch im Aquarell. Groß im Bildgeschehen inszeniert Nolde die Blütenköpfe, so dass sie fast den Bildrahmen zu sprengen scheinen. Die Blütenblätter verschwimmen zu einer als glühende Sonnengloriole erscheinenden Farbfläche. Nolde beherrscht den meisterlichen Umgang mit Farben und Formen wie kaum ein anderer Künstler seiner Generation. Im Verschmelzen von formalen Mitteln und Aussage gewinnen seine Aquarelle eine Größe, die ihnen einen gleichwertigen Rang neben den Gemälden des Künstlers zuweist.



368
Emil Nolde
Sonnenblumen, Um 1930.
Aquarell
Schätzung:
€ 80.000
Ergebnis:
€ 150.000

(inkl. Käuferaufgeld)