Auktion: 435 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 25.11.2016 in München Lot 133

 

133
Wilhelm Trübner
Stift Neuburg, Parkmauer mit Forellenteich II, 1913.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 7.000
Ergebnis:
€ 8.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Stift Neuburg, Parkmauer mit Forellenteich II. 1913.
Öl auf Leinwand.
Rohrandt G 808. Links unten signiert. 70 x 106 cm (27,5 x 41,7 in). [CB].

PROVENIENZ: Weinmüller, München, Auktion 9./10. Dezember 1959, Lot 1088 (Farbtafel 70).
Privatbesitz München.
Privatbesitz New York (seit 1985).

AUSSTELLUNG: Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden 1915, Nr. 142 (möglicherweise auch eine der anderen Versionen).

LITERATUR: Vgl. Josef August Beringer, Wilhelm Trübner. Des Meisters Gemälde in 450 Abbildungen, Stuttgart/Berlin 1917, sw-Abb. S. 364 (erste Fassung der Parkansicht, Rohrandt G 807).

Im Spätsommer und beginnenden Herbst 1913 hält sich Trübner im Stift Neuburg bei Heidelberg auf. Zu dieser Zeit entstehen zahlreiche Ansichten des Klosters und der Umgebung. Der Künstler scheint fasziniert von der Atmosphäre des alten Gemäuers umgeben von lichtem Wald. Selbst das auf den ersten Blick etwas unspektakuläre Motiv der Parkmauer wiederholt er in sechs teils nur geringfügig voneinander abweichenden Varianten. Es sind vor allem die sich immer wieder verändernden Lichtverhältnisse und Sonnenreflexe in den Bäumen und auf dem Waldboden, die Trübner auf seinen Gemälden einfängt. Trübner erreicht "[…] bis 1913 mit dem Stift-Neuburg-Zyklus sein höchstes farbiges, orgelmäßig ruhiges Pathos: Es ist die Schilderung der farbigen Oberflächenschönheit und ihre Zurückführung auf den einfachsten Ausdruck. In dieser Beschränkung auf wenige Töne, in der kühnen und sicheren Nebeneinandersetzung der ungebrochenen Farben in breiten, flächigen Strichlagen und in der Erzielung ebenso kraftvoller, als auch harmonischer Wirkungen in der beherrschten Ruhe des Vortrags liegt jetzt die Meisterschaft der Trübnerschen Malweise. Bilder dieser Zeit […] sind die persönlichsten Trübner-Werke […]. In der erstaunlichen sicher ausgewerteten Vereinfachung des farbigen und formalen Ausdrucks, in der Knappheit und vielsagenden Kürze der Farbensprache ist jetzt das Wesen der Trübnerschen Kunst begründet." (Josef August Beringer, Trübner. Eine Auswahl aus dem Lebenswerk des Meisters, Stuttgart/Berlin 1922, S. XIIIf.)



133
Wilhelm Trübner
Stift Neuburg, Parkmauer mit Forellenteich II, 1913.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 7.000
Ergebnis:
€ 8.750

(inkl. Käuferaufgeld)