Auktion: 446 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 24.05.2017 in München Lot 19

 

19
Franz von Stuck
Aschenbrödel, 1899.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 80.000
Ergebnis:
€ 131.250

(inkl. Käuferaufgeld)
Aschenbrödel. 1899.
Öl auf Holz, teilparkettiert.
Voss 193. Rechts unten signiert und datiert, links oben betitelt. 49,1 x 42,3 cm (19,3 x 16,6 in).
Verso alte Etikettenreste sowie verschiedene Nummerierungen von fremder Hand neuerer Zeit. Originaler Künstlerrahmen, verso mit einem Etikett des Rahmenmachers Hans Irlbacher, München. [CB].

PROVENIENZ: Christie's, London, German and Austrian Art, 13. Oktober 1994, Lot 50 (mit Farbabb.)
Privatsammlung Süddeutschland.

AUSSTELLUNG: Franz von Stuck. Meisterwerke der Malerei, Villa Stuck, München, 4. Dezember 2008 bis 15. März 2009, Kat.Nr. 50 (mit Farbabb.).
Horizont Jawlensky. Alexander Jawlensky im Spiegel seiner künstlerischen Begegnungen 1900-1914, Museum Wiesbaden, 14. Februar bis 1. Juni 2014, Kunsthalle Emden, 21. Juni bis 19. Oktober 2014, Kat.Nr. 161 (mit Farb-Abb. S. 18).

LITERATUR: Franz von Stuck. Das Gesamtwerk, Vorwort von Fritz von Ostini, München 1909, Abb. S. 75.

Mit der Darstellung des Aschenbrödels begründet Franz von Stuck 1899 eine überaus erfolgreiche Motivik innerhalb seines Œuvres, die er bis um 1912 unter verschiedenen Titeln immer wieder aufgreift und variiert. Die Porträtkomposition im strengen Profil, die er dem italienischen Quattrocento entlehnt, wird aufgelockert durch die Jugendlichkeit und Unschuld der Dargestellten. Das Mädchen, dessen Oberkörper lediglich durch seine langen, rotbraunen Haare bedeckt ist und durch die Beschriftung "Aschenbrödel" als Hauptfigur des Grimm'schen Märchens identifiziert wird, steht in Stucks Werk als Kindfrau für eine erotische Aura vor dem Verlust der Unschuld. In ihrem Ausdruck spiegeln sich Verletzlichkeit und Stärke. Laut Voss saß die Tochter des Malerkollegen Friedrich August von Kaulbach Stuck für die Darstellung Modell.



19
Franz von Stuck
Aschenbrödel, 1899.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 80.000
Ergebnis:
€ 131.250

(inkl. Käuferaufgeld)