Auktion: 446 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 24.05.2017 in München Lot 21

 

21
Franz von Stuck
Bildnis der Tochter Mary, Um 1912.
Pastell
Schätzung:
€ 5.000
Ergebnis:
€ 25.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Bildnis der Tochter Mary. Um 1912.
Pastell auf Malpappe.
Vgl. Voss 381-384. Rechts unten signiert. 53 x 45 cm (20,8 x 17,7 in), oktogonal.
[CB].

Wir danken dem Max Stern Art Restitution Project (Montreal) und deren Partner, The Holocaust Claims Processing Office (New York), für die Unterstützung.
Des Weiteren danken wir Herrn Ludwig Sichelstiel, Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg, für die freundlichen Auskünfte.

PROVENIENZ: Galerie Julius Stern, Düsseldorf, Katalog Nr. 3, Auktion 23. Januar 1932, Gemälde aus rheinischem Museums- und Privatbesitz, Lot 144.
Städtisches Museum, Nürnberg, Graphische Abteilung, Inv.-Nr. 457 (am 15. Februar 1935 bei Vorgenannter erworben (seit 1934 Inhaber Max Stern); verso mit typografisch bezeichnetem Etikett).
Galerie Scheidwimmer, München, 1977 vom Städtischen Museum Nürnberg erworben.
Peter Karbstein & Norbert Schultze, Düsseldorf, Auktion 12. Oktober 1991, Lot 67.
Lempertz, Köln, 19. November 1994, Lot 1733 (mit sw-Abb. im Kat.)
Privatsammlung Süddeutschland.

LITERATUR: Claudia Gross-Roath, Das Frauenbild bei Franz von Stuck (Diss. Bonn 1998), Weimar 1999, NB62 (inkl. sw-Abb.).

Mary, Stucks einziges leibliches Kind, wird 1896 in München geboren und stammt aus Stucks Liebesbeziehung zu Anna Maria Brandmaier. Als Stuck 1897 die vermögende Amerikanerin Mary Lindpaintner heiratet, adoptiert diese Mary einige Jahre später. Stuck malt seine Tochter immer wieder, sie sitzt ihm Modell für die zahlreichen Porträts, die in den folgenden Jahren entstehen. Oft stellt er Mary in spanischen Kostümen oder Biedermeierkleidern dar, die in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg eine Renaissance erleben. Auf diesem Porträt ist Mary etwa sechszehn Jahre alt. In ihrem etwas verhaltenen seitlichen Blick ist noch ein Rest des Kindlich-Naiven zu erkennen, gleichzeitig wird bereits die Koketterie deutlich, die Stuck fast allen seinen weiblichen Porträts mitgibt. Die fein modellierende Malweise in den Gesichtspartien wird kontrastiert von den großzügig rasch ausgeführten Strichen, die das Stoffliche ihres Kleides mehr andeuten als ausführen. Zum Entstehungszeitpunkt des Porträts steht Franz von Stuck im Zenit seines Ruhmes und wird mit Ehrungen überhäuft. Stolz präsentiert er auf diesem Porträt seine hübsche, fast erwachsene Tochter Mary.



21
Franz von Stuck
Bildnis der Tochter Mary, Um 1912.
Pastell
Schätzung:
€ 5.000
Ergebnis:
€ 25.000

(inkl. Käuferaufgeld)