Sam Francis zählt zu jenen amerikanischen Künstlern, die einer eher lyrischen Form des abstrakten Expressionismus zuzurechnen sind. Dabei ist für Francis neben dem momenthaften, psychischen Impuls des Action-Painting vor allem die Poesie der Farbzusammenstellung und -modulation von Bedeutung. Die vorliegende Arbeit zeigt diese künstlerische Intention deutlich: Die Bildkomposition wird aus der Zusammenstellung von Farbflecken, -wolken und -nebeln gebildet, die sich teils lasierend, teils deckend überlagern und ineinander übergehen. Der Farbauftrag erfolgt mit kreisenden, wischenden und spritzenden Bewegungen. Wobei der Künstler diesen einerseits beherrscht, ihm andererseits aber auch einen gewissen Spielraum zur eigenen Entfaltung überlässt. So besticht unsere Arbeit, die zum Spätwerk des Künstlers zählt, vor allem durch eine besonders expressive Gestik sowie eine gewisse tiefenräumliche Wirkung, die durch die Überlagerung der einzelnen Farbschichten zustande kommt. Je nach Lichteinfall und Blickwinkel entstehen so vor dem Betrachterauge immer wieder neue Farbeindrücke und Bildwirkungen.