Auktion: 449 / Klassische Moderne I am 10.06.2017 in München Lot 204

 

204
Alexej von Jawlensky
Blumenstrauss in Vase, Um 1916.
Öl
Schätzung:
€ 80.000
Ergebnis:
€ 100.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Blumenstrauss in Vase. Um 1916.
Öl über Bleistift auf leichtem, grauviolettem Karton.
Jawlensky/Pieroni-Jawlensky 852. Rechts unten monogrammiert. 34,6 x 24,3 cm (13,6 x 9,5 in), blattgroß.

Eines der wenigen Blumenstilleben der Jahre um 1916.

PROVENIENZ: Dr. Conrad Doebbeke, Berlin.
Lempertz, 451. Auktion, Köln 1958, Kat.-Nr. 136 mit Abb. Tafel 15.
Stuttgarter Kunstkabinett, Roman Norbert Ketterer, 33. Auktion, Stuttgart 29./30. Mai 1959, Kat.-Nr. 364, Abb. Tafel 38.
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.



Mit der Ausweisung aus Deutschland zu Beginn des Ersten Weltkrieges und der Übersiedlung nach St. Prex am Genfer See beginnt für Jawlensky eine neue Phase der Erarbeitung von Themen, die er in seinem häuslichen Umkreis sucht und findet. Neben dem imaginären Porträt, das in den berühmten Meditationen seine formale Erfüllung findet, sind es vor allem Stillleben, die in Variation das malerische Schaffen Jawlenskys bestimmen. Seine Blumenbilder, manchmal auch sehr real, sind in Mehrheit Ausdruck einer Formensprache, die mit der Realität des Gesehenen nur wenig zu tun hat. Sowie bei seinen Porträtköpfen gibt Jawlensky auch hier einer abstrahierenden Form den Vorzug, die, flächig mit Farbe gefüllt, mehr Vorstellung von Realität als deren Abbild ist. Dies erlaubt ihm einen Farbenkanon zu entwerfen, der hier in der Dualität von Rot- und Grüntönen ein völlig eigenes Leben entwickelt. Ganz einer Eingebung folgend, die Jawlensky als Voraussetzung für seine Arbeit empfand, entwickelt er eine Komposition stimmiger Farbkomponenten, die in ihrer Aussage einen würdigen Platz in seinem malerischen Gesamtœuvre einnimmt.



204
Alexej von Jawlensky
Blumenstrauss in Vase, Um 1916.
Öl
Schätzung:
€ 80.000
Ergebnis:
€ 100.000

(inkl. Käuferaufgeld)