Auktion: 461 / Kunst nach 1945 I am 09.12.2017 in München Lot 803

 

803
Herbert Zangs
Ohne Titel (Faltung), 1953.
Mischtechnik
Schätzung:
€ 28.000
Ergebnis:
€ 33.125

(inkl. Käuferaufgeld)
Ohne Titel (Faltung). 1953.
Mischtechnik . Gefaltete Pappe und Dispersionsfarbe. In Objektkasten.
De Martelaere I.2.80. Links unten signiert und datiert. 51 x 49,5 cm (20 x 19,4 in). Objektkasten: 70 x 70 x 5 cm ( 27,5 x 27,5 x 1,9 in).

Wichtige Arbeit, die Adolf Luther für die legendäre Ausstellung in Münster 1974 ausgesucht hatte, in der erstmals Zangs‘ avantgardistisches Werk einem breitem Publikum gezeigt wurde. Die Faltung befindet sich in dem Original-Rahmen, den Luther 1973/74 in Auftrag gegeben hat, der seitdem nicht mehr geöffnet wurde. Eine der wenigen Zangs-Werke im Originalzustand zum Zeitpunkt der Entdeckung der weißen Arbeiten.

PROVENIENZ: Privatsammlung Paris.

"Ich war allein und sehr isoliert und habe das ganze Jahr wie ein Verrückter gearbeitet .. ich hatte da einen gewaltigen Motor in mir"
Herbert Zangs in einem Zeitungsinterview über das Jahr 1953, 1994

1953 findet Zangs mit den "Faltungen" zu einer ganz neuartigen Bildform. Nun nimmt eine der ausdrucksstärksten Werkreihen ihren Anfang. Zwei Techniken stehen in den Jahren 1953 und 1954 einander gegenüber: die reliefartigen Arbeiten aus Packpapier und, wie in unserem Falle, die annähernd ebenen Pappfaltungen, jeweils mit verdünnter, weißer Industriefarbe übermalt.
Der unbedingte Gestaltungswille von Zangs offenbart sich in unserer "Faltung" in aller Deutlichkeit: Kein Feld gleicht dem anderen. Die geometrische Strenge der Gitterform wird hier gezielt aufgebrochen, mit Energie und Leben gefüllt. Zugleich entfaltet das geweißte Relief gleichsam meditative Wirkung - "wie ein Moment der Ruhe im Chaos" (Didier Semin über die "Faltungen", zit. nach: De Martelaere I.2, S. 15). [EL]



803
Herbert Zangs
Ohne Titel (Faltung), 1953.
Mischtechnik
Schätzung:
€ 28.000
Ergebnis:
€ 33.125

(inkl. Käuferaufgeld)