Auktion: 470 / Kunst nach 1945 I am 09.06.2018 in München Lot 859

 

859
Herbert Zangs
Reliefbild, 1955.
Mischtechnik
Schätzung:
€ 45.000
Ergebnis:
€ 56.250

(inkl. Käuferaufgeld)
Reliefbild. 1955.
Mischtechnik . Weiße Farbe mit Zusatzstoff, Schablone, auf einem aufgefalteten, weiß bemalten Pappkartondeckel in einen Objektrahmen montiert.
De Martelaere I.3.31. Unten mittig signiert. 56 x 36 x 0,8 cm (22 x 14,1 x 0,3 in). Objektkasten: 67,5 x 47,5 x 8 cm ( 26,5 x 18,7 x 3,1 in).
[EH].

Mit einer Foto-Expertise von Emmy de Martelaere, Herbert Zangs Archiv, vom 24. Februar 2016. Die Arbeit ist im dortigen Archiv unter der Nummer "1369" registriert.

PROVENIENZ: Adolf-Luther-Stiftung, Krefeld.
Galerie la Bertesca, Düsseldorf.
Privatsammlung Mailand.
Privatsammlung Krefeld.

„Die totale Weißfläche ist das Unbewältigte. Meine Verweißungen sind ein Weg der Abstrahierung und Reduzierung der Dinge. Ein Versuch der Vergeistigung in der Fantasie.“ Herbert Zangs, zit. nach: Neue Arbeiten, Verlaggalerie, Düsseldorf 1975, S. 1.

Im Jahr 1954 stellt Johann Schlüter, ein Hersteller von Dekorelementen aus Stuck, Herbert Zangs seine Räume, Materialien und Maschinen zur Verfügung. Fasziniert von dem weißen Material, entsteht in der Folge die Gruppe der "Relief-Gemälde". Der Künstler experimentiert mit den unterschiedlichsten Materialien. Ein weißer Kartondeckel, der an den Kanten gleich einem Rahmen schwarz gefasst ist, wird gleich einem "objet trouvé" zum Bildgrund und Bildträger für die durch mehrere Gitterschablonen gestrichene Farbmasse. Es findet eine Rhythmisierung und Neuinterpretation der Fläche statt. Nur etwa bis 1957 entstehen diese Relief-Gemälde, die den zusammengestellten und der Reliefstruktur untergeordneten Materialien eine völlig neue Relevanz geben. Bemerkenswert ist, dass unsere Arbeit gut zwei Jahre vor der Gründung der Gruppe "ZERO" im Jahr 1957 entstanden ist.



859
Herbert Zangs
Reliefbild, 1955.
Mischtechnik
Schätzung:
€ 45.000
Ergebnis:
€ 56.250

(inkl. Käuferaufgeld)