Auktion: 22 / Online Sale am 19.07.2020 Lot 118001897

 

118001897
Albert Bloch
Flowers in a White Night (Beata tranquillitas), 1956.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 100
Ergebnis:
€ 3.081

(inklusive Aufgeld)
Flowers in a White Night (Beata tranquillitas). 1956/57.
Öl auf Leinwand.
Links unten monogrammiert. Verso auf der Leinwand monogrammiert, datiert "Lawrence 1956-57" und betitelt. 66,5 x 76,3 cm (26,1 x 30 in). [CH].

PROVENIENZ: Privatsammlung USA.

LITERATUR: Albert Bloch. The American Blue Rider, Nelson-Atkins Museum of Art, Kansas City, Missouri, 26.1.-16.3.1997; Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, 16.4.-29.6.1997 u. a., S. 21 (mit sw-Abb.).
"A picture that is not a poem is not a picture. And a poem that is not a picture is not a poem."
Albert Bloch, zit. nach: Ausst.-Kat. Albert Bloch. The American Blue Rider, Nelson-Atkins Museum of Art, Kansas City 26.1.-16.3.1997; Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, 16.4.-29.6.1997 u. a., S. 125.

Albert Bloch kommt 1882 in den USA zur Welt, nachdem seine Eltern einige Jahre zuvor aus Böhmen immigrierten. Von 1898 bis 1900 besucht Bloch die St. Louis School of Fine Arts und arbeitet später als Illustrator für eine satirische Wochenzeitung. Zwischen 1909 und 1921 lebt er in München, wo ihn enge künstlerische Beziehungen und Freundschaften mit den Mitgliedern des "Blauen Reiters" verbinden, unter anderem mit Franz Marc und Wassily Kandinsky. 1927 kehrt er in die USA zurück. Seine späteren Arbeiten wie auch das hier angebotene Werk zeugen unter anderem von der religiösen Auffassung, mit der Bloch seine Umgebung wahrnimmt und die sein gesamtes späteres Leben durchdringt. Während den in den Kriegsjahren entstandenen Bildern noch eine unübersehbare Verzweiflung und Verzagtheit innewohnt, enthalten die Arbeiten der 1950er Jahre eine neue hoffnungsvolle Weltsicht, ohne die für Bloch so typischen mystisch-geheimnisvollen Untertöne zu verlieren. Den Kunsthistoriker Alois Schardt (1889-1955) zitierend, schreibt Bloch in einem Brief an Kandinsky: "In the future, only that objective painting can lay claim to symbol and authority which is pervaded with the certainty of an all-encompassing eternal life!", und fügt hinzu: "This certainty I believe I have." Auch das hier angebotene Werk mit dem Untertitel "Beata tranquillitas", gesegnete Ruhe, enthält diese ausgeglichene Lebenseinstellung des Künstlers. Eine Ansammlung von Fantasieblumen mit gespenstischen, fast durchsichtigen Blüten ohne botanisch-biologische Genauigkeit sprießt aus auf einer Fensterbank platzierten Übertöpfen in den Himmel. Im dahinterliegenden, vom hellen Mondlicht erleuchteten Garten befindet sich ein Baum, dessen Äste bis in das Haus hineinragen, aber auch die für Bloch so typischen, geheimnisvoll-vermummten und gesichterlosen Silhouetten zweier Gestalten sowie ein friedlich grasendes Tier. Bloch gelingt es, nicht nur die in der Realität sonst existenten räumlichen Grenzen aufzulösen, sondern auch die Abgrenzungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Realität und Vision. "Time and space merge and interweave: the real and the visionary become one." (Richard C. Green, in: Ausst.-Kat. Albert Bloch. The American Blue Rider, S. 21). [CH]

Feintonige Arbeit in schöner Erhaltung. In den Randbereichen vereinzelte Bereibungsspuren. Die pastosen Farbpartien teils mit minimalem Craquelé. Der Zustandsbericht wurde bei Tageslicht und unter Zuhilfenahme einer UV-Lichtquelle nach bestem Wissen und Gewissen erstellt.



118001897
Albert Bloch
Flowers in a White Night (Beata tranquillitas), 1956.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 100
Ergebnis:
€ 3.081

(inklusive Aufgeld)