Auktion: 488 / Kunst nach 1945 / Zeitgenössische Kunst II am 08.06.2019 in München Lot 557

 

557
Gerhard Hoehme
Ohne Titel, 1958.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 23.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Ohne Titel. 1958.
Öl auf Malpappe.
Nicht bei Hoehme. Rechts unten signiert und datiert sowie verso signiert, datiert und mit einem Richtungspfeil bezeichnet. Dort außerdem mit einer größtenteils überklebten Betitelung oder Bezeichnung. 48,2 x 69,8 cm (18,9 x 27,4 in). [CH].

PROVENIENZ: Galerie Rothe, Heidelberg/Frankfurt.
Privatsammlung Baden-Württemberg.

Das vorliegende Werk ist ein sensibles Beispiel der ab 1957 entstehenden "Borkenbilder", mit denen sich Hoehme von der konventionellen zweidimensionalen Gestaltung der Fläche abwendet: "Pastos, in unverdünnter Materialität, beginnen die Farben ein Eigenleben: sie trocknen zu Schollen, Reliefs oder Polstern, auch zu organischen Wucherungen, eben jenen Borken, abgekratzten Farbstücken, die der Bildergruppe ihren Namen gegeben haben." (Gottfried Boehm, Der Maler Gerhard Hoehme, in: Gerhard Hoehme Catalogue Raisonné, S. 21). Auf diese Weise gelingt es Hoehme, die Grenzen der vorgegebenen Fläche zu sprengen und ein Stück weit den Raum zu erobern: "Den Gesetzen der Fläche bin ich immer nur widerwillig gefolgt. Weit mehr hat mich die Gesetzmäßigkeit der Farbe, ihr Strömen und Wachsen, ihre Materie und Struktur interessiert. [..] Meine Sehnsucht war der weitere Raum, der dritte, vierte, fünfte - nach oben, zur Seite, nach vorn, ja sogar nach hinten, aber ohne illusionistische Tiefe." (Gerhard Hoehme 1957, zit. nach: Andreas Kühne, in: Künstler Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Ausgabe 40, Heft 26, 4. Quartal 1997, S. 14).



557
Gerhard Hoehme
Ohne Titel, 1958.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 23.750

(inkl. Käuferaufgeld)