Auktion: 22 / Online Sale am 15.05.2020 Lot 120000369

 

120000369
Oskar Schlemmer
Konzentrische Gruppe (Figurenplan K I), 1922.
Lithografie
Schätzung:
€ 5.000
Ergebnis:
€ 7.924

(inklusive Aufgeld)
Konzentrische Gruppe (Figurenplan K I). 1922.
Lithografie.
Grohmann GL 8. Peters S. 33. Söhn, Handbuch der Original-Graphik 101-12. Signiert und wohl von fremder Hand nummeriert. Eines von 10 Exemplaren auf diesem Papier bei einer Gesamtauflage von 110 Exemplaren. Auf gelbem Japanbütten. 40 x 18,5 cm (15,7 x 7,2 in). Papier: 45,2 x 34,5 cm (17,8 x 13,5 in).
Blatt 12 der ersten Bauhaus-Mappe "Bauhaus-Drucke. Neue europäische Graphik - Erste Mappe: Meister des Staatlichen Bauhauses in Weimar", 1922. Gedruckt und herausgegeben vom Staatlichen Bauhaus Weimar (mit dem leicht geplätteten Trockenstempel).
• Seltenes Blatt aus der Deluxe-Edition, bestehend aus nur 10 Exemplaren.
• Aus der bedeutenden Grafiksammlung Heinrich Stinnes
.

PROVENIENZ: Sammlung Heinrich Stinnes, Köln (mit dem Sammlerstempel, Lugt L. 4436).
Galerie Alice Adam, Chicago/USA.
Privatsammlung Norddeutschland(1982 beim Vorgenannten erworben).
Seitdem in Familienbesitz.

Oskar Schlemmer studiert nach einer Lehre in einer Intarsienwerkstatt in den Jahren 1905 bis 1909 an der Kunstgewerbeschule sowie an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, seit 1912 als Meisterschüler von Adolf Hölzel. 1919 stellt er in der Galerie "Der Sturm" in Berlin aus und wird 1920 von Gropius als Leiter der Bildhauerei-Abteilung und Bühnenwerkstatt an das Bauhaus in Weimar berufen. 1922 macht er durch die Uraufführung seines "Triadischen Balletts" in Stuttgart international auf sich aufmerksam.
Die Arbeit am Bauhaus und die Beschäftigung mit dem Theater gewinnen große Bedeutung für Oskar Schlemmers Kunst, die sich fortan - wie im vorliegenden Blatt "Konzentrische Gruppe (Figurenplan K1)" von 1922 - mit dem Problem der Figur im Raum auseinandersetzt. Die Entdeckung des Körperlichen als eigentlicher Ausdruck humaner Identität war Gegenstand moderner Tanzformen der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, die im Gegensatz zum klassischen Ballett das Körperhafte betonten, um es zum eigentlichen Ausdrucksträger zu machen. Oskar Schlemmer hat in seinen Werken diese Bewegung aufgegriffen und auf eigene Weise interpretiert. Auf seine elementaren Kürzel reduziert, beherrscht die zweidimensionale Erschließung der körperlichen Mehransichtigkeit Schlemmers "Konzentrische Gruppe" aus der berühmten ersten Bauhaus-Mappe, welche allein den künstlerischen Beiträgen der Meister des Staatlichen Bauhauses vorbehalten war.
In den Jahren 1928 bis 1930 arbeitet Schlemmer an einem Auftrag für neun Wandbilder zur Ausgestaltung eines Raumes im Folkwang Museum, Essen. Nach dem Rücktritt Gropius' 1929 verlässt Schlemmer ebenfalls das Bauhaus und folgt noch im gleichen Jahr einem Ruf an die Breslauer Akademie. 1932 erhält er eine Professur an den Vereinigten Staatsschulen in Berlin, die ihm jedoch die Nationalsozialisten 1933 entziehen. Während der Kriegsjahre arbeitet Oskar Schlemmer zusammen mit Willi Baumeister und Georg Muche am Institut für Malstoffe in Wuppertal. In der Zurückgezogenheit der letzten Schaffensjahre entsteht 1942 die kleinformatige Serie der insgesamt achtzehn mystischen "Fensterbilder". Oskar Schlemmer gehört zu den vielseitigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Seine übergreifenden Tätigkeiten als Wandgestalter, Plastiker, Zeichner und Maler zeigen, dass er sich Zeit seines Lebens um ein Gesamtkunstwerk bemüht hat. [SD]

In guter Erhaltung. An den oberen beiden Blattecken auf den Unterlegekarton montiert. Das gelbe Japanbütten insgesamt leicht unregelmäßig geblichen, vorwiegend aber an den Blatträndern. Vereinzelte kleine Braunfleckchen. Am Blattrand einzelne kleine Knickspuren, den schönen Gesamteindruck nicht beeinträchtigend.



120000369
Oskar Schlemmer
Konzentrische Gruppe (Figurenplan K I), 1922.
Lithografie
Schätzung:
€ 5.000
Ergebnis:
€ 7.924

(inklusive Aufgeld)