Auktion: 518 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 17.06.2021 in München Lot 45

 

45
Oswald Achenbach
Die Bucht von Neapel mit Blick auf den Vesuv, 1881.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 14.000
Ergebnis:
€ 25.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Die Bucht von Neapel mit Blick auf den Vesuv. 1881.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert. 43 x 60 cm (16,9 x 23,6 in).

• Erstmals seit über 70 Jahren auf dem Kunstmarkt.
• Besonders effektvolle Gestaltung in den rosigen und goldenen Lichteffekten - für Achenbach wesentliches künstlerisches Mittel der Landschaftsmalerei.
• Aus dem deutlich helleren, freieren Werk der 1880er Jahre, in dem Achenbach nach einer transparenteren, lichtdurchwirkten Gesamtwirkung strebt
.

Wir danken der Galerie Paffrath, Düsseldorf, für die freundliche Auskunft.

PROVENIENZ: Carl F. Schlüter Kunst- und Auktionshaus, Hamburg (1926 in Kommission).
Privatsammlung Baden-Württemberg (seit über 70 Jahren in Familienbesitz).

LITERATUR: Carl F. Schlüter Kunst- und Auktionshaus Hamburg, Herbst-Kunstauktion über Gemälde alter und neuer Meister: zum Teil aus dem Besitze von Kaiser Karl von Österreich, aus historischen Schlössern, sowie in anderweitigem Auftrage; Auktion 26.-29.10.1926, Los 43 (mit Abb. Tfl. VII).

Ein Jahr vor seiner letzten Italienreise malt Oswald Achenbach das Werk „Die Bucht von Neapel mit Blick auf den Vesuv“. Eine geschäftige Strandszene belebt den vorderen, detaillierten Bereich des Gemäldes, der neben Fischern und ihren Booten von Musikern und Gesellschaften bevölkert wird. In der Abendsonne gliedern sich der Strand und die Bucht in helle und dunkle Partien. Rötlich leuchtet der Vesuv im Hintergrund, dessen Rauch sich am Himmel mit den Wolken mischt. Die nicht bis ins Kleinste ausformulierten Details im Bild sind in dem Spätwerk von Oswald Achenbach bezeichnend. Partienweise setzt er Akzente, wobei er den Fokus auf die Gesamtwirkung der Komposition und die Atmosphäre legt. Ebenso wie sein älterer Bruder Andreas besucht Oswald Achenbach in jungen Jahren die Düsseldorfer Kunstakademie. Mit 14 Jahren verlässt er jedoch die Akademie und widmet sich Naturstudien. Seine ersten Reisen führen ihn nach Oberbayern, Österreich und zusammen mit seinem Freund Albert Flamm nach Oberitalien. Es sollten noch sieben Jahre vergehen, ehe sie 1850 ihre erste große Italienreise nach Rom unternehmen. Im Anschluss arbeitet Achenbach in seinem Düsseldorfer Atelier an den Ausführungen seiner mitgebrachten Skizzen, die nun die ersten Erfolge bringen und die Vorstellung der Deutschen von Italien nachhaltig prägen. Es folgen Reisen nach Paris und 1857 zum ersten Mal nach Neapel und Capri. 1863 wird er zum Professor für Landschaftsmalerei an der Düsseldorfer Kunstakademie ernannt, was ihn von weiteren Reisen nach Italien, Frankreich, in die Schweiz, nach Österreich oder in deutsche Lande nicht abhält. Nach der Italienreise 1872 legt Achenbach seine Professur nieder. Er wird nur noch einmal 1882 nach Neapel und Sorrent zurückkehren, ehe er 1905 in Düsseldorf stirbt. [HO]



45
Oswald Achenbach
Die Bucht von Neapel mit Blick auf den Vesuv, 1881.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 14.000
Ergebnis:
€ 25.000

(inkl. Käuferaufgeld)