Auktion: 530 / Evening Sale / Sammlung Hermann Gerlinger am 10.06.2022 in München Lot 2

 

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Karl Schmidt-Rottluff
Waldrand, 1904.
Aquarell
Schätzung:
€ 4.000
Ergebnis:
€ 27.500

(inklusive Aufgeld)
Waldrand. 1904.
Aquarell.
Rechts bezeichnet und datiert "Rautenkranz 1904". Auf hellblauem Ingres-Bütten. 23,3 x 30,6 cm (9,1 x 12 in), Blattgröße. [KT].

• Solche sehr frühen Aquarelle des Künstlers werden nur selten auf dem Auktionsmarkt angeboten.
• Karl Schmidt-Rottluff inszeniert mit diesem frühen Aquarell einen geheimnisvoll im winterlichen Abendlicht liegenden Waldrand in raffiniert gesetztem, kühlem Graublau mit verschiedenen Helligkeitswerten.
• Dem Holzschnitt vergleichbar wird das Nichtbesetzen des Papiers mit Farbe zum eigentlichen kompositorischen Element
.

Das Werk ist im Archiv der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung, Berlin dokumentiert.

PROVENIENZ:
Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (mit dem Sammlerstempel Lugt 6032).

AUSSTELLUNG:
Karl Schmidt-Rottluff, Retrospektive, Kunsthalle Bremen, 16.6.-10.9.1989; Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, 27.9.-3.12.1989, S. 217, Kat.-Nr. 10 (m. Abb.).
Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum Schloss Gottorf, Schleswig (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 1995-2001).
Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017).
Im Rhythmus der Natur: Landschaftsmalerei der "Brücke". Meisterwerke der Sammlung Hermann Gerlinger, Städtische Galerie, Ravensburg, 28.10.2006-28.1.2007 (m. Farbabb. S. 53).
Schmidt-Rottluff. Form, Farbe, Ausdruck, Buchheim Museum, Bernried am Starnberger See, 29.9.2018-3.2.2019, S. 105 (m. Abb.).
Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022).

LITERATUR:
Heinz Spielmann (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, S. 89, SHG-Nr. 13 (m. Abb.).
Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 25, SHG-Nr. 19 (m. Abb.).

Ein geheimnisvoll im winterlichen Abendlicht liegender Waldrand. In kühlem Graublau mit verschiedenen Helligkeitswerten gehalten, mimt Schmidt-Rottluff im Kolorit eine feine grafische Abstraktion, die ihn zugleich zu einer gewissen Vereinfachung der Form anregt. Die Rhythmik der Bildkomposition und der Kontrast zwischen kräftigen Elementen des Vordergrundes zu einfachen Flächen des Hintergrundes treten hier erstmals als charakteristische Qualitäten der noch jungen Handschrift vor Augen. Es wird ein kennzeichnender Zug seines späteren Werkes weden. Dem Holzschnitt vergleichbar wird das Nichtbesetzen des Papiers mit Farbe zum eigentlichen kompositorischen Element. Eine erstaunliche Konzentration erfahren die Bäume als bestimmendes Bildmotiv. [MvL]



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Karl Schmidt-Rottluff
Waldrand, 1904.
Aquarell
Schätzung:
€ 4.000
Ergebnis:
€ 27.500

(inklusive Aufgeld)