Auktion: 533 / Modern Art Day Sale und Sammlung Hermann Gerlinger am 10.12.2022 in München Lot 503

 

503
Hermann Max Pechstein
Boote in Nidden, 1909.
Tusche
Schätzung:
€ 8.000
Ergebnis:
€ 20.000

(inklusive Aufgeld)
Boote in Nidden. 1909.
Tusche.
Links unten monogrammiert und datiert. Auf bräunlichem Karton. 38,2 x 53,4 cm (15 x 21 in), blattgroß. [KT].

• Pechstein bezeichnet das Jahr 1909 als seinen künstlerischen Durchbruch.
• Entstanden während des erstmaligen sommerlichen Aufenthalts in Nidden, der neue kreative Kraft freisetzt.
• Kompositorisch starke Arbeit, die Pechsteins herausragende zeichnerische Qualitäten deutlich werden lässt.
• Bedeutender Vorbesitzer: aus der Sammlung Günter Krüger (1918-2003), Verfasser des Werkverzeichnisses der Druckgrafik Pechsteins
.

PROVENIENZ: Sammlung Dr. Günter Krüger, Berlin (1959).
Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (mit dem Sammlerstempel Lugt 6032).

AUSSTELLUNG: Der junge Pechstein, Hochschule für Bildende Künste/Nationalgalerie Berlin, 1.2.-15.3.1959, Kat.-Nr. 48.
Max Pechstein. Das ferne Paradies (Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphik), Städtisches Kunstmuseum Spendhaus, Reutlingen, 26.11.1995-28.1.1996, Städtisches Museum, Zwickau, 18.2.-14.4.1996, Kat.-Nr. 27, S. 110 (m. d. Titel "Segelboote Nidden").
Pechstein in Nidden 1909, Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid, 26.10.1999-23.1.2000 (Abb.-Nr. 7).
Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017).
Im Rhythmus der Natur: Landschaftsmalerei der "Brücke". Meisterwerke der Sammlung Hermann Gerlinger, Städtische Galerie, Ravensburg, 28.10.2006-28.1.2007, S. 73 (m. Abb.).
Nolde, Pechstein, Amiet, Mueller. Im Kreis der Brücke, Kunstmuseum Moritzburg, Halle (Saale), 2.6.-29.9.2013 (ohne Kat.).
Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022).

LITERATUR: Dr. G. Krüger, Neue Schau, Kassel/Basel, April 1959.
Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 387, SHG-Nr. 851 (m. Abb.).

Das Jahr 1909 soll für Max Pechstein zu einem sehr erfüllten und erfolgreichen werden: Er lernt seine zukünftige Frau Charlotte (Lotte) Kaprolat kennen, ist erstmals mit drei Gemälden auf der Berliner Secession vertreten und verkauft davon zwei im Laufe der Ausstellung. Der Erlös erlaubt es ihm, einen Sommeraufenthalt ab Mitte Juni bis Anfang September in Nidden auf der kurischen Nehrung zu finanzieren. Sein Interesse gilt hier vor allem dem einfachen Leben, den Fischern, ihren kleinen malerischen Häusern und den ruhig am Ufer auf den Wellen schaukelnden Booten. Neben Gemälden entstehen zahlreiche Aquarelle und Tuschzeichnungen, für die er im Juli von Heckel mit der Post Tuschfarben geschickt bekommt. Der kompositorisch geschickt ausgewählte Blick auf das Meer, die schmalen Boote und die luftig darüber hinwegziehenden Wolken lassen erkennen, wie kunstvoll Pechstein zeichnerische und malerische Qualitäten zu verbinden weiß. [KT]



503
Hermann Max Pechstein
Boote in Nidden, 1909.
Tusche
Schätzung:
€ 8.000
Ergebnis:
€ 20.000

(inklusive Aufgeld)