Im Jahr 1972 malt Peter Dreher das erste seiner bekannten Glas-Gemälde. In den folgenden Jahren entstehen zahlreiche weitere, in denen er das leere Wasserglas auf einer Tischfläche vor einer weißen Wand charakterisiert.
Eher als um Stillleben scheint es sich bei den kleinformatigen Arbeiten um Porträts zu handeln. Kleinformatige Einzelporträts scheinen es zu sein, in denen nicht nur die Beschaffenheit der Gläser, ihre Oberfläche und das einfallende Licht, sondern auch ihr Charakter und individueller Ausdruck ersichtlich werden sollen. Dabei spielt der Aspekt der Zeit eine bedeutende Rolle innerhalb dieser zentralen Werkreihe. Zu unterscheiden in einer Tag- und Nachtserie fängt der Künstler zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten kleinste Veränderungen des Lichts, von verschiedenen Reflexionen, Schattierungen und Spiegelungen auf der Glasoberfläche ein und erhöht damit diesen gewöhnlich erscheinenden Alltagsgegenstand zu einem ausdrucksstarken und faszinierenden Motiv. [AM]