Auktion: 532 / 19th Century Art am 10.12.2022 in München Lot 309

 

309
Eduard von Grützner
Was ihr wollt, 1871.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 7.000
Ergebnis:
€ 7.500

(inklusive Aufgeld)
Was ihr wollt. 1871.
Öl auf Leinwand.
Balogh 648. Rechts unten signiert und datiert. Verso auf dem Keilrahmen mit neuerem typografischen Stempel "BV 594". 74,5 x 59,5 cm (29,3 x 23,4 in).

PROVENIENZ: Sammlung Webb, London.
Galerie Weber, München.
Privatsammlung Baden-Württemberg (nach 1960 erworben).

LITERATUR: Die Kunst für Alle, Jg. 1, Heft 6, 1885, S. 87 (m. xylogr. Abb.).
Ernst Friedrich Wüstemann, Eduard Grützner, in: Allgemeine Kunst-Chronik, Jg. 11, Heft 6, 1887, S. 146.
Fritz von Ostini, Grützner, Bielefeld/Leipzig 1902, S. 100.

In der Historien- und Genremalerei des 19. Jahrhunderts greifen zahlreiche Künstler auf literarische Stoffe zurück, die durch ihre Verbreitung in Büchern in das allgemeine kulturelle Wissen übergegangen sind. So sind es beispielsweise bei Grützner vor allem Figuren wie der sympathische Trunkenbold Sir John Falstaff aus William Shakespeares Stücken "Heinrich IV." und "Die lustigen Weiber von Windsor", oder auch Szenen aus Komödien wie das um 1600 entstandene "Was ihr wollt". Verwechslungen, Maskeraden, Ausschweifungen und sich überschlagende Ereignisse machen dieses Stück für einen an inszenatorischen Herausforderungen interessierten Künstler wie Grützner zum gefundenen Motiv. Gekonnt und fantasievoll staffiert er seine Darsteller mit den Kostümen des englischen 17. Jahrhunderts aus und lässt jeden eine fast schauspielerische Pose einnehmen. Über das Interesse an der Wiederentdeckung historischer Epochen hinaus zeigt das Werk die spielerische Freude Grützners an der Verbindung zwischen Theater, Literatur und Kunst und der Möglichkeit der Inszenierung, die den Künstler zum Regisseur werden lässt. [KT]



309
Eduard von Grützner
Was ihr wollt, 1871.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 7.000
Ergebnis:
€ 7.500

(inklusive Aufgeld)