622
Eduard von Grützner
Falstaff mit Zinne und Weinglas, 1914.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 9.000 - 12.000
Falstaff mit Zinne und Weinglas. 1914.
Öl auf Leinwand.
Balogh 629. Links unten signiert. Verso auf dem Keilrahmen nummeriert sowie mit Malereibedarf-Stempel. 40 x 50 cm (15,7 x 19,6 in).
PROVENIENZ: Galerie Heinemann (18.4.1914 Ankauf von unbekannt, Heinemann-Nr. 12406).
Friedrich Kühns, Berlin (am 1.8.1916 vom Vorgenannten erworben).
Malwine Kühns, Berlin (am 13.5.1925 vom Vorgenannten durch Erbschaft erhalten, bis 16.10.1941).
Privatsammlung Baden-Württemberg (nach 1960 erworben).
Privatsammlung Baden-Württemberg (durch Erbschaft vom Vorgenannten).
Privatsammlung Baden-Württemberg (vom Vorgenannten erworben).
Gütliche Einigung mit den Erben von Malwine Kühns (2023).
Das Werk ist frei von Restitutionsansprüchen. Das Angebot erfolgt in freundlichem Einvernehmen mit den Erben nach Malwine Kühns auf Grundlage einer gerechten und fairen Lösung.
AUSSTELLUNG: Permanente Ausstellung von Werken erstklassiger deutscher, französischer, altenglischer und altspanischer Meister, Galerie Heinemann, München, 1914, S. 61 (m. Abb.).
LITERATUR: ARCHIVALIEN
Galerie Heinemann, München, Karteikarte zu Heinemann-Nr. 12406 (Typoskript, Galerienachlass Heinemann - Deutsches Kunstarchiv Nürnberg, Kartei verkaufte Bilder, KV-G-546; Dokument-ID: 3942).
Galerie Heinemann, München, Käuferkartei Friedrich Kühns (Typoskript, Galerienachlass Heinemann - Deutsches Kunstarchiv Nürnberg, Käuferkartei, KK-K-213, Dokument-ID: 17188).
Galerie Heinemann, München, Lagerbuch gehandelte Werke 01.06.1911-16.07.1918, Bl. 189 (Typoskript, Galerienachlass Heinemann - Deutsches Kunstarchiv Nürnberg, Lagerbuch gehandelte Werke, LB-02-193, Dokument-ID: 20495).
http://heinemann.gnm.de/de/kunstwerk-3942.htm [zuletzt besucht am 07.03.2023].
Wiedergutmachungsakten Malwine Kühns, LAB B Rep. 025-06 Nr. 2977/50, Bll. 86, 113, 218, 227.
Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 17.59 h +/- 20 Min.
Öl auf Leinwand.
Balogh 629. Links unten signiert. Verso auf dem Keilrahmen nummeriert sowie mit Malereibedarf-Stempel. 40 x 50 cm (15,7 x 19,6 in).
PROVENIENZ: Galerie Heinemann (18.4.1914 Ankauf von unbekannt, Heinemann-Nr. 12406).
Friedrich Kühns, Berlin (am 1.8.1916 vom Vorgenannten erworben).
Malwine Kühns, Berlin (am 13.5.1925 vom Vorgenannten durch Erbschaft erhalten, bis 16.10.1941).
Privatsammlung Baden-Württemberg (nach 1960 erworben).
Privatsammlung Baden-Württemberg (durch Erbschaft vom Vorgenannten).
Privatsammlung Baden-Württemberg (vom Vorgenannten erworben).
Gütliche Einigung mit den Erben von Malwine Kühns (2023).
Das Werk ist frei von Restitutionsansprüchen. Das Angebot erfolgt in freundlichem Einvernehmen mit den Erben nach Malwine Kühns auf Grundlage einer gerechten und fairen Lösung.
AUSSTELLUNG: Permanente Ausstellung von Werken erstklassiger deutscher, französischer, altenglischer und altspanischer Meister, Galerie Heinemann, München, 1914, S. 61 (m. Abb.).
LITERATUR: ARCHIVALIEN
Galerie Heinemann, München, Karteikarte zu Heinemann-Nr. 12406 (Typoskript, Galerienachlass Heinemann - Deutsches Kunstarchiv Nürnberg, Kartei verkaufte Bilder, KV-G-546; Dokument-ID: 3942).
Galerie Heinemann, München, Käuferkartei Friedrich Kühns (Typoskript, Galerienachlass Heinemann - Deutsches Kunstarchiv Nürnberg, Käuferkartei, KK-K-213, Dokument-ID: 17188).
Galerie Heinemann, München, Lagerbuch gehandelte Werke 01.06.1911-16.07.1918, Bl. 189 (Typoskript, Galerienachlass Heinemann - Deutsches Kunstarchiv Nürnberg, Lagerbuch gehandelte Werke, LB-02-193, Dokument-ID: 20495).
http://heinemann.gnm.de/de/kunstwerk-3942.htm [zuletzt besucht am 07.03.2023].
Wiedergutmachungsakten Malwine Kühns, LAB B Rep. 025-06 Nr. 2977/50, Bll. 86, 113, 218, 227.
Aufrufzeit: 10.06.2023 - ca. 17.59 h +/- 20 Min.
"[Grützner] schuf den denkbar besten, geradezu den klassischen Falstafftypus. Den alten Schlemmer, der allerhand Ungehöriges und Ungezogenes anstellte, sich ständig auf Sauftouren befand, weiberte, log und auch noch feige war, behandelte er mit Nachsicht. Sein Held war zwar kahl. Doch Grützner zeigte ihn mit netten weißen Locken um die Ohren. Aus dem rötlichen Gesicht ließ er lustige blinzelnde Augen herausblicken. Sein Mondgesicht versah er mit Schnurr- und Knebelbart, wodurch er recht schneidig aussah. Trotz des großen, dicken Bauches malte er ihn gut proportioniert. Also mit einem Wort, Falstaff sah recht wohlgefällig aus und hatte etwas Einnehmendes. Man konnte ihm nicht böse sein." (zit. nach: László Balogh, Grützner, Mainburg 1991, S. 104f.).
Ab den 1870er Jahren widmet sich Grützner immer wieder der Darstellung des sympatischen Trunkenbolds Sir John Falstaff. Die Figur aus William Shakespeares Stücken "Heinrich IV." und "Die lustigen Weiber von Windsor" genoss große Beliebtheit und wurde von Komponisten und Künstlern rezipiert, am bekanntesten in der Musik wohl durch die 1893 entstandene Oper von Giuseppe Verdi. Grützner inszeniert seinen Falstaff entweder als Einzelfigur, porträthaft mit oder ohne das erwartbare Trinkgefäß, sowie in mannigfaltigen, chaotisch-lustigen Szenen mit seinem Knappen, Schankmädchen oder anderen Zechern (vgl. Balogh 559-645). Allen Werken gemein ist dabei die Grützner'sche Liebe zum Detail und feine Komik der Darstellung, die so nie ins Derbe abrutscht. Nicht zuletzt wird diese besondere Bildwirkung auch durch die feinmalerische Behandlung der Figur, die genaue Beobachtung ihrer Physiognomie und die tonige Farbwahl bewirkt, die Grützners Werken einen altmeisterlichen Hauch verleihen. [KT]
Als der Kunsthändler Friedrich Kühns den „Falstaff mit Zinne und Weinglas“ in der Galerie Heinemann erwirbt, tut er dies als Privatmann. Der derbe, aber gutmütige Trinker blickt von da an im Esszimmer auf das bewegte Leben der Familie Kühns. Auch in die Erinnerung des Enkels gräbt sich der imposante Falstaff mit „Bierkrug in der Hand“, der ihn beim Essen verschmitzt anlächelt, ein. (LAB B Rep. 025-06, Nr. 2977/50, Bll. 113, 218). Nachdem Friedrich Kühns am 13. Mai 1925 verstirbt, erbt seine Ehefrau Malwine das Gemälde. Die gebürtige Wienerin übernimmt die Kunsthandlung und kann sich bis 1933 erfolgreich in der männerdominierten Berliner Kunstszene behaupten. Mit der „Machtergreifung" der Nationalsozialisten gerät Malwine Kühns, geb. Weiß jedoch auf Grund ihrer jüdischen Religionszugehörigkeit zunehmend unter Druck. Die vormals florierende Kunsthandlung bricht nach und nach in sich zusammen. Vom großen Ladengeschäft in der Friedrichstraße muss sie sich bereits 1933 trennen, und mit dem Berufsverbot 1936 und der Versteigerung eines Großteils ihrer Lagerbestände 1936 ist die Kunsthandlung Kühns Geschichte. Die besten und wertvollsten Kunstwerke aber behält Malwine Kühns, auf bessere Zeiten hoffend, in ihrer Privatwohnung, darunter auch das Gemälde „Falstaff sitzend“. Am Morgen des 16. Oktober 1941 jedoch stürmt die Gestapo ihre Wohnung. Malwine Kühns nimmt sich durch einen Fenstersprung das Leben. Alles, was sich zu diesem Zeitpunkt in ihrer Wohnung befindet, wird von den Nationalsozialisten beschlagnahmt, „verwertet“ oder unter der Hand verkauft. Die Spur des Gemäldes verliert sich hier. Auf unbekannten Wegen geht das Werk nach dem Krieg in eine private Sammlung ein.
Heute kann das Gemälde mit der bewegten Geschichte durch eine „gerechte und faire Lösung“ im Sinne der Washingtoner Prinzipien frei von Restitutionsansprüchen und in bestem Einvernehmen mit den Erben von Malwine Kühns angeboten werden. [SvdL]
Ab den 1870er Jahren widmet sich Grützner immer wieder der Darstellung des sympatischen Trunkenbolds Sir John Falstaff. Die Figur aus William Shakespeares Stücken "Heinrich IV." und "Die lustigen Weiber von Windsor" genoss große Beliebtheit und wurde von Komponisten und Künstlern rezipiert, am bekanntesten in der Musik wohl durch die 1893 entstandene Oper von Giuseppe Verdi. Grützner inszeniert seinen Falstaff entweder als Einzelfigur, porträthaft mit oder ohne das erwartbare Trinkgefäß, sowie in mannigfaltigen, chaotisch-lustigen Szenen mit seinem Knappen, Schankmädchen oder anderen Zechern (vgl. Balogh 559-645). Allen Werken gemein ist dabei die Grützner'sche Liebe zum Detail und feine Komik der Darstellung, die so nie ins Derbe abrutscht. Nicht zuletzt wird diese besondere Bildwirkung auch durch die feinmalerische Behandlung der Figur, die genaue Beobachtung ihrer Physiognomie und die tonige Farbwahl bewirkt, die Grützners Werken einen altmeisterlichen Hauch verleihen. [KT]
Als der Kunsthändler Friedrich Kühns den „Falstaff mit Zinne und Weinglas“ in der Galerie Heinemann erwirbt, tut er dies als Privatmann. Der derbe, aber gutmütige Trinker blickt von da an im Esszimmer auf das bewegte Leben der Familie Kühns. Auch in die Erinnerung des Enkels gräbt sich der imposante Falstaff mit „Bierkrug in der Hand“, der ihn beim Essen verschmitzt anlächelt, ein. (LAB B Rep. 025-06, Nr. 2977/50, Bll. 113, 218). Nachdem Friedrich Kühns am 13. Mai 1925 verstirbt, erbt seine Ehefrau Malwine das Gemälde. Die gebürtige Wienerin übernimmt die Kunsthandlung und kann sich bis 1933 erfolgreich in der männerdominierten Berliner Kunstszene behaupten. Mit der „Machtergreifung" der Nationalsozialisten gerät Malwine Kühns, geb. Weiß jedoch auf Grund ihrer jüdischen Religionszugehörigkeit zunehmend unter Druck. Die vormals florierende Kunsthandlung bricht nach und nach in sich zusammen. Vom großen Ladengeschäft in der Friedrichstraße muss sie sich bereits 1933 trennen, und mit dem Berufsverbot 1936 und der Versteigerung eines Großteils ihrer Lagerbestände 1936 ist die Kunsthandlung Kühns Geschichte. Die besten und wertvollsten Kunstwerke aber behält Malwine Kühns, auf bessere Zeiten hoffend, in ihrer Privatwohnung, darunter auch das Gemälde „Falstaff sitzend“. Am Morgen des 16. Oktober 1941 jedoch stürmt die Gestapo ihre Wohnung. Malwine Kühns nimmt sich durch einen Fenstersprung das Leben. Alles, was sich zu diesem Zeitpunkt in ihrer Wohnung befindet, wird von den Nationalsozialisten beschlagnahmt, „verwertet“ oder unter der Hand verkauft. Die Spur des Gemäldes verliert sich hier. Auf unbekannten Wegen geht das Werk nach dem Krieg in eine private Sammlung ein.
Heute kann das Gemälde mit der bewegten Geschichte durch eine „gerechte und faire Lösung“ im Sinne der Washingtoner Prinzipien frei von Restitutionsansprüchen und in bestem Einvernehmen mit den Erben von Malwine Kühns angeboten werden. [SvdL]
622
Eduard von Grützner
Falstaff mit Zinne und Weinglas, 1914.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 9.000 - 12.000
Aufgeld und Steuern zu Eduard von Grützner "Falstaff mit Zinne und Weinglas"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.
Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.
Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.
Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.
Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.
Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.
Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Ihre Lieblingskünstler im Blick!
- Neue Angebote sofort per E-Mail erhalten
- Exklusive Informationen zu kommenden Auktionen und Veranstaltungen
- Kostenlos und unverbindlich