Auktion: 534 / Contemporary Art Day Sale am 09.12.2022 in München Lot 154

 

154
Otto Piene
Ohne Titel (Rasterbild), 1957.
Öl auf Karton, gestanzt, original auf Hartfaser...
Schätzung:
€ 20.000
Ergebnis:
€ 62.500

(inklusive Aufgeld)
Ohne Titel (Rasterbild). 1957.
Öl auf Karton, gestanzt, original auf Hartfaserplatte.
Verso signiert, datiert und mit Richtungspfeil sowie dem zusätzlichen Hinweis "gemacht / 1957 / signiert / 82". 32,5 x 43 cm (12,7 x 16,9 in) [JS].

• Eines der ersten, berühmten Rasterbilder, die seit 1957 entstehen.
• Bereits ein Jahr vor Gründung der Gruppe "ZERO" (1958–1966) geschaffen, in der Piene, Mack und später auch Uecker die bis dato von der malerischen Geste dominierte Nachkriegskunst revolutionieren.
• Wunderbar reduzierte Farbschwingung aus Schwarzbraun, Grau und Silber.
• Pienes frühe Rasterbilder sind auf dem internationalen Kunstmarkt von größter Seltenheit.
• Weitere Werke aus dieser Zeit befinden sich u. a. im Städel Museum, Frankfurt a. Main (Rasterbild, 1959), im Museum of Modern Art, New York (Ohne Titel, 1959), und im Centre Pompidou, Paris (Pure Energy III, 1959)
.

PROVENIENZ: Privatsammlung Rheinland (bis 2007, Lempertz, Köln, Auktion 904, Los 328).
Privatsammlung Deutschland (seit 2007).

LITERATUR: Kunsthaus Lempertz, Köln, Auktion 904, Zeitgenössische Kunst, 1.6.2007, Los 328, S. 266 (m. SW-Abb.).
"Anfangs hat man Zero als absurde Abweichung von der herrschenden Kunstströmung abgelehnt. Jetzt haben wir die Botschaft von Zero in die Welt getragen."
Otto Piene, 2013, zit. nach: Comeback des Feuerkünstlers, Handelsblatt (online), 5.2.2013.

Im Jahr 1957 entstehen Pienes erste "Rasterbilder". Sie sind erste Manifestationen der "ZERO"-Forderung nach einer purifizierten, von allen subjektiven Schlacken gereinigten Kunst und damit eine deutliche Absage an die Malerei des Tachismus, die damals die internationale Kunstszene beherrscht. Durch die halbmechanische Herstellung der "Rasterbilder" kommt Piene der Forderung nach einer Kunst nach, die als Synthese von Natur und Technik Ratio und Gefühl zugleich ansprechen soll. Der Künstler drückt die Ölfarbe durch Rastersiebe, die er durch das Herausschlagen von Löchern mithilfe von Locheisen herstellt, auf den Bildträger. Je nachdem, welche Siebe er verwendet, ergeben sich die unterschiedlichsten Strukturen auf dem monochromen Bildgrund. Im Falle der vorliegenden, frühen Komposition hat Piene sogar einen gestanzten und damit gerasterten Karton zum strukturbestimmenden Bildträger erklärt. Um den Bildraum zu dynamisieren, optisch in Schwingung zu versetzen, nutzt Piene anfänglich häufig dunkle Farben in Verbindung mit metallisch schimmernden Farben wie Silber oder Gold. [JS]



154
Otto Piene
Ohne Titel (Rasterbild), 1957.
Öl auf Karton, gestanzt, original auf Hartfaser...
Schätzung:
€ 20.000
Ergebnis:
€ 62.500

(inklusive Aufgeld)