Auktion: 543 / Women in Art am 10.06.2023 in München Lot 123000044

 

123000044
Jeanne Mammen
Mädchen mit Katze, Um 1930.
Lithografie
Schätzpreis: € 2.500
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Mädchen mit Katze. Um 1930.
Lithografie.
Döpping/Klüner D 17. Signiert und bezeichnet "15/2". Aus einer Auflage von 15 Exemplaren. 45,5 x 35 cm (17,9 x 13,7 in). Papier: 70 x 50 cm (27,5 x 19,6 in).
Die Blattmaße weichen von den Angaben im Werkverzeichnis ab. [EH].
• Eines der seltenen Blätter der ersten Auflage von 15 Exemplaren.
• Typische prägnante Frauendarstellung der 30er Jahre
• 2017/18 zeigt die Berlinische Galerie die Retrospektive "Jeanne Mammen. Die Beobachterin Retrospektive 1910 - 1975".
• 2022 waren Werke von Jean Mammen in der Ausstellung "Femme Fatale. Blick - Macht - Gender" in der Hamburger Kunsthalle zu sehen und unter dem Titel "To be seen. Queer Lives 1900-1950" im Dokumentationszentrum München
.

PROVENIENZ: Atelier der Künstlerin
Jean Mammen Gesellschaft, Berlin (bis 2006)
Sammlung Berlin (direkt vom Vorgenannten erworben).

Jean Mammen gehört ohne Zweifel zu den prägenden Berliner Künstlerinnen der 20er Jahre. 1915 muss die Künstlerin vor einer Internierung als Deutsche Staatsbürgerin aus ihrer künstlerischen Heimat und Wohnort Paris fliehen. Konsequenter Weise zieht sie gemeinsam mit ihrer Schwester Mimi in die einzige wirkliche Großstadt des deutschen Reiches nach Berlin in ein Gartenhaus am Kudamm 29. Hier leben die beiden auf nur 55 qm. Jeanne Mammen kommentiert mit Stift und Pinsel besonders das Leben der Frauen. Sie veröffentlicht in wichtigen Modezeitschriften und Gesellschaftsmagazinen und wird zu einer der bekanntesten deutschen Grafikerinnen ihrer Zeit. Dabei befasset sie sich immer wieder mit Themen der LGBT Community dieser Zeit. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten führt zu einem Bruch in der sich gut entwickelnden Karriere: unvermittelt brechen viele Auftraggeber weg, ihre Schwester emigriert mit deren Lebensgefährtin nach Teheran und Jeanne Mammen bleibt alleine im Berliner Atelier. Hier geht sie im Verborgenen einen gefärlichen Weg: es entsteht ein kubistisches plastisches Werk. Durch kleine offizielle und unverdächtige Aufträge als Gebrauchsgrafikerin ermöglicht sie sich die Beschaffung von Künstlermaterialien.
Wirklich Aufatmen kann Jeanne Mammen erst nach Beendigung des nazionalsozialistischen Schreckensregimes. Gemeinsam mit Künstlerkollegen Hans Uhlmann, Hans Thiemann, Heinz Tröckes und Mac Zimmermann kommt es schließlich 1948 zu einer Ausstellung unter dem Namen "Zone 5". Es folgen weitere Ausstellungen, doch das große Durchstarten im wohlsituierten Kunstbetrieb, das sich vor dem zweiten Weltkrieg mit Ausstellungen bei Gurlitt gerade angebahnt hatte, findet im bundesrepublikanischen Nachkriegsdeutschland nicht mehr statt. Gerade sie, die in kritischer Sicht der Position der Frau und der lesbischen Frau eine Plattform gegeben hat, passt nicht in die Vorstellung des Weiblichen im Wirtschaftswunder-Deutschland.



 

Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Jeanne Mammen "Mädchen mit Katze"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 500.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 500.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 500.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 2.500.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 2.500.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 500.000 Euro: hieraus Aufgeld 25 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 500.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 20 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 500.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 2.500.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 2.500.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.