Auktion: 541 / Contemporary Art Day Sale am 09.06.2023 in München Lot 161

 

161
Rainer Fetting
Prinzenbad, 1980.
Dispersion auf Nessel
Schätzpreis: € 50.000 - 70.000
+
Prinzenbad. 1980.
Dispersion auf Nessel.
Verso auf der Leinwand nachträglich signiert, datiert, betitelt, mit Technik- und Maßangaben sowie der Werknummer "L 473" versehen und bezeichnet "2017 nachträglich signiert". 240 x 190 cm (94,4 x 74,8 in).

• Schemenhafte, männliche Figuren vor glühend rotem Hintergrund – Fetting nimmt uns mit in die erotisch aufgeladene Stimmung in der Prinzenbadszene.
• Bedeutende, frühe Entstehungszeit im Jahr der bahnbrechenden Ausstellung "Heftige Malerei".
• Die stimmungsgeladenen Berlin-Gemälde sind zentral im Œuvre Rainer Fettings.
• Weitere Arbeiten des Künstlers aus den 1980er Jahren befinden sich u. a. in den Sammlungen der Tate Gallery, London, des Städel Museums, Frankfurt a. Main, und der Pinakothek der Moderne, München
.

Die Authentizität der vorliegenden Arbeit wurde vom Künstler bestätigt.

PROVENIENZ: Galerie Folker Skulima, Berlin.
Privatsammlung Norddeutschland.

Aufrufzeit: 09.06.2023 - ca. 14.21 h +/- 20 Min.

Mit dem großformatigen Gemälde „Prinzenbad“ präsentiert uns Rainer Fetting eine glühende, von einer kraftvollen Atmosphäre geprägte Szenerie. Das dargestellte, bis heute existierende Freibad in der Berliner Prinzenstraße in Kreuzberg, im Volksmund „Prinzenbad“ genannt, ist bereits vor Fettings Ankunft in Berlin ein bekannter Treffpunkt homosexueller Männer.
Die vier männlichen Akte, die den exponierten Vordergrund bilden, werden stimmungsvoll von der Silhouette Berlins mit dem Fernsehturm und dem beinahe gänzlich auf die Farbe Rot reduzierten Freibad hinterfangen. „Er sei immer da gewesen, wo es aufregend war, hat Rainer Fetting gesagt“ (zit. nach Anna Pataczek, Kunst. Berlinische Galerie würdigt Rainer Fetting, 2011, in: Tagesspiegel.de) und es sind diese Orte, die er in seinen Bildern zeigt. Eine spannungsreiche motivische Verwandtschaft des „Prinzenbades“ besteht dabei auch zu der Reihe der groß formatigen Duschbilder Fettings, die vorrangig ab den späten 1970er Jahren entstehen. Als Inspirationsquelle für diese Szenen nennt der Künstler in einem Interview die Arbeit „Lichtdusche“ des Bildhauers Berthold Schepers (vgl. Fetting, Köln 2009, S. 122), der 1977 wie Fetting zu den Mitbegründern der berühmten Galerie am Moritzplatz zählt. Das vielschichtige, oft erotisch konnotierte Motiv der Dusche und des Duschens greift Fetting in der Folge auf und entwickelt daraus seine großformatigen, mehrfigurigen Duschbilder. Die vorliegende Arbeit ist ein atmosphärisch stark wirkendes Beispiel der für Fetting so typischen, expressiven Stadt- und Menschenbilder und verweist zugleich auf seine entscheidende Rolle als Wegbereiter einer jungen, wilden Malerei sowie queerer Diskurse. [AM]



 

Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Rainer Fetting "Prinzenbad"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.