Auktion: 548 / Contemporary Art Day Sale am 08.12.2023 in München Lot 195

 

195
Andy Warhol
Shoes (Deluxe Edition), 1980.
Serigrafie mit Diamantstaub
Schätzpreis: € 50.000 - 70.000
+
Shoes (Deluxe Edition). 1980.
Serigrafie mit Diamantstaub.
Feldman/Schellmann/Defendi II.250. Verso signiert und nummeriert "1/1" und beichnet "PP" sowie "DE". Einziges Printers-Proof-Exemplar, außerhalb der Auflage von 10. Auf festem Aquarellpapier von Arches. 102 x 151,5 cm (40,1 x 59,6 in), blattgroß.
Blatt 3 der fünfteiligen Folge "Shoes (Deluxe Edition)". Gedruckt von Rupert Jasen Smith, New York (mit dem Trockenstempel). Herausgegeben von Andy Warhol (verso mit dem Copyright-Stempel des Künstlers). [JS].

• Warhols exzentrisch-plakative Schöpfungen gelten als Ikonen der amerikanischen Pop-Art.
• Glamourös schimmernde Wirkung aufgrund des seltenen, großflächigen Einsatzes von Diamond Dust.
• Sehr selten. Einziges Printers-Proof-Exemplar außerhalb der Auflage von nur zehn Exemplaren.
• Basierend auf einer fotografischen Vorlage Andy Warhols, die im Zuge eines Werbeshootings entstanden ist
.

PROVENIENZ: Hamilton Selway Fine Art, West Hollywood.
Privatsammlung Süddeutschland (1999 vom Vorgenannten erworben, bis 2020).
Privatsammlung Europa (seit 2020).

"I'm doing shoes because I'm going back to my roots. In fact, I think maybe I should do nothing but shoes from now on."

Andy Warhol, zit. nach: P. Hackett (Hrsg.), The Andy Warhol Diaries, New York 1989, S. 306.

Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 15.06 h +/- 20 Min.

Andy Warhol gilt international als Protagonist der amerikanischen Nachkriegskunst und hat sich als extrovertierter Sonderling mit dunkler Sonnenbrille und weiß-blond gefärbter Perücke in unser kollektives Gedächtnis eingegraben. Plakativ und auffällig sind auch Warhols Schöpfungen, die als Ikonen der amerikanischen Pop-Art gelten. Dass Warhol eigentlich ein zurückhaltender Einzelgänger gewesen ist, der sich mit dieser schrillen Erscheinung ab den 1960er Jahren eine Art Maskierung und zugleich sein Markenzeichen geschaffen hat, ist weniger bekannt. Erst am College of Fine Arts in seiner Heimatstadt Pittsburgh kann der schmächtige, ewig blasse Student aufgrund seiner herausragenden künstlerischen Begabung das Trauma des Ausgeschlossenseins überwinden. Die Kunst bietet dem Einzelgänger Warhol Zeit seines Lebens Anerkennung und Rückzugsort zugleich: Als zeichnender oder später auch fotografierender Beobachter wird er zum künstlerischen Chronisten des amerikanischen Nachkriegsbooms. 1949 geht Warhol mit gerade 21 Jahren nach New York, wo er zunächst als Werbegrafiker arbeitet. Seinen ersten Auftrag erhält er im Herbst 1949 für das "Glamour"-Magazin, für welches er seine ersten Schuhzeichnungen anfertigt, die in ihrem streng linearen Stil für sein gesamtes weiteres Schaffen wegweisend sind. Ab den 1970er Jahren wird mit dem Erwerb seiner ersten Polaroid Big Shot Camera der Fotoapparat zu Warhols ständigem Begleiter. Auch Warhols Malerei und Grafik basiert seitdem meist auf eigenen Fotografien oder auf fotografischen Vorlagen aus Zeitungen und Werbeanzeigen. Auch unsere großformatige, schwarze Serigrafie, die durch den flächigen Einsatz von wunderbar glitzerndem Diamond Dust eine einzigartige Oberflächenwirkung und einen glamourösen Ausdruck erreicht, basiert auf einer fotografischen Vorlage des Künstlers. Sie ist Teil einer ikonischen Folge von nur fünf Serigrafien, die in einer schwarzen Deluxe-Edition von nur zehn Exemplaren erschienen ist. Diese kleine Folge bringt in besonderer Weise Warhols Faszination für Glamour und Luxus zum Ausdruck und spannt zugleich den Bogen zu den künstlerischen Anfängen, Warhols frühen Schuhzeichnungen als junger Werbegrafiker. Bob Colacello, der Herausgeber des "Interview Magazine", erinnert sich folgendermaßen an den initiierenden Moment für diese in Warhols grafischem Schaffen farblich wie technisch herausragende Folge: “A big box of shoes was sent down to Warhol to be photographed for an ad campaign. An assistant turned the box upside down and dumped the shoes out. Andy liked the way they spilled all over the floor so he took a few Polaroids [..]”. Es war also lediglich dieser kurze, zufällige Moment, den Warhol aufgrund seiner einzigartigen Spontanität und Kreativität künstlerisch erfolgreich für sich zu nutzen wusste. [JS]



 

Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Andy Warhol "Shoes (Deluxe Edition)"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.