311
Willi Baumeister
Schwarze Bewegung, 1950.
Öl mit Kunstharz und Spachtelkitt auf Hartfaser...
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 43.180 (inklusive Aufgeld)
Schwarze Bewegung. 1950.
Öl mit Kunstharz und Spachtelkitt auf Hartfaserplatte.
Links unten signiert, datiert und bezeichnet "XI". Verso unleserlich bezeichnet. 54 x 65 cm (21,2 x 25,5 in).
• Die klar konturierten Gemälde der 1950er Jahre gelten auf dem internationalen Auktionsmarkt als Baumeisters gefragteste Schöpfungen.
• Aus der Werkreihe der "Harfen"-Bilder.
• Als von den Nationalsozialisten verfemter Künstler ging Baumeister mit unbeirrbarer Konsequenz seinen Weg und gilt heute als einer der wichtigsten Künstler der Moderne.
• Teilnahme 1948 und 1952 an der Biennale in Venedig und 1951 an der Biennale in São Paulo.
PROVENIENZ: Sammlung Pietro Aristarco, Rom.
Galleria Lonzelli, Mailand (verso mit dem Galerieetikett).
Galerie Gunzenhauser, München (verso mit dem Galerieetikett).
Privatsammlung Süddeutschland (1977 vom Vorgenannten erworben).
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (durch Erbschaft vom Vorgenannten).
AUSSTELLUNG: Willi Baumeister, Galleria Lonzelli, Mailand, Januar 1963, Kat.-Nr. 11 (m. Abb.).
Baumeister 1889-1955, Galerie Beyeler, Basel, Februar bis März 1978 (verso mit dem Ausstellungsetikett).
LITERATUR: Peter Beye/Felicitas Baumeister, Willi Baumeister. Werkkatalog der Gemälde, Bd. II, Ostfildern 2002, WVZ-Nr. 1051 (m. Abb.).
Will Grohmann, Willi Baumeister, Stuttgart 1952, Kat.-Nr. 128 (m. Abb. S. 59).
Will Grohmann, Willi Baumeister. Leben und Werk, Köln 1963, Kat.-Nr. 711 (m. Abb.).
Öl mit Kunstharz und Spachtelkitt auf Hartfaserplatte.
Links unten signiert, datiert und bezeichnet "XI". Verso unleserlich bezeichnet. 54 x 65 cm (21,2 x 25,5 in).
• Die klar konturierten Gemälde der 1950er Jahre gelten auf dem internationalen Auktionsmarkt als Baumeisters gefragteste Schöpfungen.
• Aus der Werkreihe der "Harfen"-Bilder.
• Als von den Nationalsozialisten verfemter Künstler ging Baumeister mit unbeirrbarer Konsequenz seinen Weg und gilt heute als einer der wichtigsten Künstler der Moderne.
• Teilnahme 1948 und 1952 an der Biennale in Venedig und 1951 an der Biennale in São Paulo.
PROVENIENZ: Sammlung Pietro Aristarco, Rom.
Galleria Lonzelli, Mailand (verso mit dem Galerieetikett).
Galerie Gunzenhauser, München (verso mit dem Galerieetikett).
Privatsammlung Süddeutschland (1977 vom Vorgenannten erworben).
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (durch Erbschaft vom Vorgenannten).
AUSSTELLUNG: Willi Baumeister, Galleria Lonzelli, Mailand, Januar 1963, Kat.-Nr. 11 (m. Abb.).
Baumeister 1889-1955, Galerie Beyeler, Basel, Februar bis März 1978 (verso mit dem Ausstellungsetikett).
LITERATUR: Peter Beye/Felicitas Baumeister, Willi Baumeister. Werkkatalog der Gemälde, Bd. II, Ostfildern 2002, WVZ-Nr. 1051 (m. Abb.).
Will Grohmann, Willi Baumeister, Stuttgart 1952, Kat.-Nr. 128 (m. Abb. S. 59).
Will Grohmann, Willi Baumeister. Leben und Werk, Köln 1963, Kat.-Nr. 711 (m. Abb.).
Zu einer scheinbar magischen Zeichensprache verschmelzen in Baumeisters Arbeit von 1950 Formen und Linien. Sogleich wird die Fantasie der Betrachtenden durch die rätselhaften Gebilde angeregt. Handelt es sich um grafische Zeichen, um innovative Maschinen oder vielleicht doch um Instrumente einer Traumwelt? Auch die unkonventionelle Textur aus Kunstharz und Spachtelkitt, die eine stumpfe, dem Mauerputz ähnliche Oberflächenstruktur erzielt, wirft eher Rätsel auf, als dass sie erklärt. Baumeister eröffnet meisterhaft einen Bildkosmos, der das betrachtende Auge nicht mehr loslässt. Ab Ende der 1930er Jahre verwendet er vorzugsweise mit Natur- und Kunstharzen gebundene Farben, die er mit Leinöltubenfarben vermischt. Eine intensive und experimentelle Auseinandersetzung mit Textur und Farbe findet ab Ende der 1930er und beginnenden 1940er Jahren in der Wuppertaler Lackfabrik Dr. Kurt Huberts statt, wo Baumeister neben seinem Freund Oskar Schlemmer Schutz vor dem NS-Regime findet. Anstatt sich entmutigen zu lassen oder gar zu fliehen, entwickelt Baumeister in innerer Emigration seine künstlerische Vision gegen den Ungeist der Zeit weiter. Bereits 1946 wird der inzwischen 51-Jährige an die Akademie der Bildenden Künste in seiner Heimatstadt Stuttgart berufen, nachdem er 1933 noch unehrenhaft aus dem Dienst an der Frankfurter Städelschule entlassen wurde. Ein Jahr später, 1947, erscheint seine noch in der Kriegszeit entstandene kunsttheoretische Schrift "Das Unbekannte in der Kunst", die ihn neben Wassily Kandinsky und Paul Klee zu einem der wichtigsten Künstlertheoretiker in Deutschland werden lässt. Nur konsequent nimmt er 1950 am für die Kunstgeschichte so wichtigen "Ersten Darmstädter Gespräch" teil und appelliert für die abstrakte Kunst und den freien Künstlerausdruck. Im gleichen Jahr und nur fünf Jahre vor seinem Tod entsteht die hier vorliegende Arbeit "Schwarze Bewegung". Sie ist dem Spätwerk Baumeisters zuzuordnen, in dem er, beflügelt von der Aufbruchsstimmung der Nachkriegszeit, seine charakteristische Form der Abstraktion weiterentwickelt und abermals zu neuen, facettenreichen Bildschöpfungen findet. Das Spannungsverhältnis von schwarzen, weißen und roten Farbflächen auf amorphem Grund schließt jede Zentrierung aus. Die Formen scheinen sich vor dem inneren Auge zu bewegen und zu verändern, wobei man zugleich auch Töne der Harfen zu hören vermag. Nicht ohne Grund zählt Willi Baumeister zu den entscheidenden Künstlern der modernen Kunst. Für die Entwicklung einer individuellen Formensprache von hohem Wiedererkennungswert ist "Schwarze Bewegung" ein besonders schönes Beispiel. [AW]
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Willi Baumeister
Schwarze Bewegung, 1950.
Öl mit Kunstharz und Spachtelkitt auf Hartfaser...
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