Auktion: 590 / Evening Sale am 06.06.2025 in München button next Lot 34

 

34
Albert Oehlen
Disco, 1985.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 200.000 - 300.000
+
Disco. 1985.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert. Verso auf dem Keilrahmen betitelt. 210 x 160 cm (82,6 x 62,9 in). [CH].


• Ehemals Teil der Sammlung Günther Förg.
• Bad Boy: Gemeinsam mit Martin Kippenberger prägt Albert Oehlen mit seinen rebellischen, provozierenden Werken die Kunst einer ganzen Generation.
• Oehlens Arbeiten dieser Jahre zählen zu seinen berühmtesten und auf dem internationalen Auktionsmarkt gesuchtesten Arbeiten (Quelle: artprice.com).
• "Disco" verbindet die beiden großen Leidenschaften des Künstlers: die Malerei und die elektronische Musik.
• "dansen, grinsen, bumsen": Plakativ und unverblümt wird das unangepasste Lebensgefühl der damaligen Punk- und Kunst-Szene vermittelt.
• Die Gemälde Albert Oehlens sind Teil der weltweit bedeutendsten musealen Sammlungen, darunter das Museum of Contemporary Art, Los Angeles, das Centre Pompidou, Paris, die Tate Gallery, London, und das Museum of Modern Art in New York
.

PROVENIENZ: Galerie Bärbel Grässlin, Frankfurt a. Main.
Sammlung Günther Förg (1952-2013), Schweiz.

AUSSTELLUNG: Hoeveel schoonheid kunnen wij verdragen, Bonnefantenmuseum, Maastricht, Sept.-Juni 1985.

LITERATUR: Albert Oehlen, Alles für mich, für Euch das NACHSEHEN, in: Ausst.-Kat. Le radius Kronenbourg. Werner Büttner, Martin Kippenberger, Albert Oehlen, Markus Oehlen, Villa Arson, Centre national d’art contemporain, Nizza 1987, S. 66f. sowie S. 74f., S. 9-11, S. 77 (m. SW-Abb.).

Aufrufzeit: 06.06.2025 - ca. 18.36 h +/- 20 Min.

Bereits als Student in der Klasse von Sigmar Polke an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg (1978–1981) nimmt Albert Oehlen aktiv an künstlerischen und auch politischen Auseinandersetzungen teil. Obwohl in dieser Zeit oftmals das Ende der Malerei vermutet und propagiert wird, schreitet ein Teil der jungen Künstler-Generation in die entgegengesetzte Richtung: die "Neuen Wilden" in Berlin und Köln verschreiben sich voll und ganz diesem traditionellen Medium und finden mit großem Tatendrang und kreativer Energie völlig neuartige Ausdrucksmöglichkeiten und eine eigene Bildsprache, die ihre Generation schließlich definieren sollte.

In der Musik wird Anfang der 1980er Jahre der Punk und New Wave gefeiert, in der Kunst und insbesondere in der Malerei die "neue deutsche Kunst". Alles ist nun möglich, es herrscht wilde Aufbruchstimmung. Unter Berücksichtigung des Narrativen oder vielleicht auch weniger Narrativen werden ungestüme Themen provokativ bearbeitet, die sowohl große Begeisterung als auch ebenso große Ablehnung hervorrufen. 1984 entstehen bspw. Oehlens berühmtes "Selbstportrait mit verschissener Unterhose und blauer Mauritius" oder die Arbeit "Als Gott den Rock erschuf, muß er geil gewesen sein (Rockmusik)" und es beginnt die "Kultur-Wort-Mal-Foto-Collage" von scheinbar Zufälligem, die sich als "Wort-Bild-Kombination" auch in der hier angebotenen Arbeit wiederfindet. Hier konfrontiert der Künstler die Worte "dansen, grinsen, bumsen" mit hochgewachsenen architektonischen Gebilden, die eine Vielzahl von Assoziationsmöglichkeiten eröffnen und ebenso gut auch zwei auf dem Kopf stehende Weingläser darstellen könnten. Auf der Suche nach der Wahrheit in der Malerei vermitteln Oehlens Bilder eine Menge widersprüchliche, narrative Informationen. Neben dem hier angebotenen Werk "Disco" ist im Katalog zu einer 1987 gezeigten Ausstellung im Centre national d’art contemporain in Nizza ein vom Künstler selbst verfasstes Gedanken-Protokoll zu lesen: "[...] achtzehnter echter Tiger - schade, alle Denkmäler taugen immer weniger, neunzehnter echter Tiger - gern wirft er sich weg für den guten Zweck, zwanzigster echter Tiger - totale Enthäufung von Wochenenddiscos [...]." (Albert Oehlen, zit. nach: Ausst.-Kat. Le radius Kronenbourg. Werner Büttner, Martin Kippenberger, Albert Oehlen, Markus Oehlen, Centre national d’art contemporain / Villa Arson, Nizza 1987, S. 9)

Abbildung zu: Martin Kippenberger und Albert Oehlen, Hamburg, 1985 (Detail). © Ursula Böckler

Martin Kippenberger und Albert Oehlen, Hamburg, 1985 (Detail). © Ursula Böckler

Gemeinsam mit Martin Kippenberger, Werner Büttner und anderen folgen Jahre gemeinsamer Entwicklung und des malerischen Aufbegehrens gegen das Kunstestablishment, ihre Provokationen finden dennoch Eingang in die musealen Institutionen. So zeigt das Museum Folkwang in Essen bereits 1984 die von Zdenek Felix kuratierte Ausstellung "Wahrheit ist Arbeit" mit Werken von Albert Oehlen, Werner Büttner und Martin Kippenberger. 1987 sind Oehlens Arbeiten gemeinsam mit Werken von Werner Büttner und Georg Herold im Kunstverein in Hamburg und im Institute of Contemporary Arts in London zu sehen sowie im selben Jahr in einer viel besprochenen Einzelausstellung in der Kunsthalle Zürich. 1989 ist der Künstler an der umfassenden Ausstellung "Neue Figuration. Deutsche Malerei 1960-1988" in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt am Main und im Kunstmuseum Düsseldorf beteiligt. Auch in den letzten Jahren wird Oehlens Schaffen weiterhin mit zahlreichen musealen Ausstellungen gewürdigt, bspw. in der Hamburger Kunsthalle (2024/25), in der Espace Louis Vuitton Beijing in Peking (2024) oder im Sprengel Museum, Hannover, und in der Kunsthalle Düsseldorf (2020). Anfang dieses Jahres präsentiert Albert Oehlen auf dem Filmfest in Rotterdam seinen Film "Bad Painter", der sein bisheriges Leben und seine Kunst beleuchtet und in dem er selbst hinter der Kamera steht. [CH]



 

Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Albert Oehlen "Disco"
Dieses Objekt wird regelbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung der Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 7 % erhoben.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.

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