Auktion: 600 / Evening Sale am 05.12.2025 in München button next Lot 27

 

27
Karin Kneffel
Ohne Titel, 2016.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 120.000 - 150.000
+
Karin Kneffel
1957

Ohne Titel. 2016.
Öl auf Leinwand.
Verso auf der Leinwand signiert, datiert und bezeichnet "2016/13". Auf dem Keilrahmen mit den Maßangaben bezeichnet. 180 x 180 cm (70,8 x 70,8 in).

• Meisterhafte Illusion in großem Format von bestechender fotorealistischer Präzision.
• Zeitgenössische Malerei trifft Klassische Moderne: Kneffel zeigt das Haus Lange, Krefeld, einst Schauplatz von Werken E. L. Kirchners, Lesser Urys und Wilhelm Lehmbrucks, als Erinnerungsraum zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
• Virtuose Trompe-l’œil-Technik durch Wassertropfen und Lichtreflexe.
• Im Entstehungsjahr in der Ausstellung "Karin Kneffel. New Works" der Gagosian Gallery gezeigt.
• Kneffels Gemälde befinden sich in bedeutenden Sammlungen, u. a. in der Pinakothek der Moderne, München, dem Museum Frieder Burda, Baden-Baden, und der Olbricht Collection, Berlin
.

Auf der offiziellen Webseite der Künstlerin aufgeführt. Wir danken Frau Prof. Karin Kneffel für die freundliche Auskunft.

PROVENIENZ: Gagosian, New York.
Privatsammlung Südkorea (2016 vom Vorgenannten erworben).

AUSSTELLUNG: Karin Kneffel. New Works, Gagosian, Beverly Hills, 28.4.-11.6.2016 (auf dem Keilrahmen mit dem Galerieetikett).
Karin Kneffel. Come In, Look Out, Museum Küppersmühle, Duisburg, 24.5.-1.9.2024, außer Kat. (m. Abb. S. 226, Atelieraufnahme).

Aufrufzeit: 05.12.2025 - ca. 17.52 h +/- 20 Min.

Geboren 1957 in Marl, gehört Kneffel zu einer Generation von Künstlern, die in der konzeptionellen Strenge der deutschen Nachkriegskunst ausgebildet wurden. Als Meisterschülerin bei Gerhard Richter an der Kunstakademie Düsseldorf entwickelt sie eine Praxis, die Realismus mit Reflexion verknüpft, wörtlich wie metaphorisch. Ihre sorgfältig komponierten, fotorealistischen Gemälde erforschen Wahrnehmung, Zeitlichkeit und die Fragilität von Repräsentation. Ob hyperrealistisch glänzende Früchte oder Interieurs hinter benässten Fensterscheiben: Kneffel inszeniert einen feinsinnigen Dialog zwischen Oberfläche und Tiefe, Gegenwart und Abwesenheit, Wahrheit und Illusion.

Zeitgenössisches trifft Klassische Moderne
In "Ohne Titel" (2016) verwandelt Karin Kneffel die formalistische Ruhe des von Ludwig Mies van der Rohe entworfenen Haus Lange in ein schimmerndes Feld zeitlicher und malerischer Reflexion. Aus Archivfotografien des einst privaten Hauses des Seidenfabrikanten und Kunstsammlers Hermann Lange, aufgenommen um 1930, rekonstruiert Kneffel die Wohnräume, in denen Meisterwerke der Moderne zur Schau standen. Drei dieser Werke – Ernst Ludwig Kirchners "Frauen am Potsdamer Platz" (1914), Lesser Urys "Leipziger Straße" und "Berliner Straße bei Nacht" (beide 1889) sowie Wilhelm Lehmbrucks "Große Sinnende" (1913) – treten als leuchtende Präsenz wieder hervor, eingebettet in eine historisch verankerte und zugleich neu gedachte Umgebung.

Abbildung zu: Berliner Bild-Bericht, 1930, Haus Lange, Wohnhalle. © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Berliner Bild-Bericht, 1930, Haus Lange, Wohnhalle. © VG Bild-Kunst, Bonn 2025


Gefaltete Zeit
Auf der Leinwand des hier angebotenen Gemäldes "Ohne Titel" entfaltet sich keine bloße Rekonstruktion, sondern eine Meditation darüber, wie Kunst und ihre Bedeutungen durch die Zeit reisen. Kneffels Technik aus bis zu vier Schichten Öl erzeugt eine gespenstische Tiefenwirkung, als blicke der Betrachter durch beschlagenes Glas. Über diese Scheibe legen sich graffitiartige, illusionistische Fingerzeichnungen, die gleichermaßen an Kondensation wie an Erinnerungsfragmente denken lassen. Nur die zitierten Kunstwerke bleiben unberührt, als wären sie aus der Geschichte herausgeschnitten und in der Gegenwart aufgehängt. Sie strahlen mit einer Unmittelbarkeit, die im Kontrast zur verschwommenen Architektur steht – ein malerischer Akt, der zugleich erinnert und verschiebt. Lehmbrucks "Große Sinnende" scheint jedoch metaphorisch zu verwehen, während sie die glasigen Farbtöne der Wände sowie die Feuchtigkeit der Szene annimmt.
Kneffels Szene lädt ein, sich außerhalb des Fensters zu denken und in eine Welt zu blicken, die einst gewesen ist. Durch ihre kunsthistorische Auseinandersetzung verschmelzen Zeit und Grenzen zwischen Dokumentation und Erfindung sowie Fakt und Fiktion. Die Glasfläche wird zum Sinnbild einer vermittelten Wahrnehmung – wir sehen, immer jedoch durch eine Schicht der Distanz. [KA]



 

Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Karin Kneffel "Ohne Titel"
Dieses Objekt wird regelbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung der Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 1.000.000 Euro: hieraus Aufgeld 29 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 1.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 23 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 1.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 7 % erhoben.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.

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