Auktion: 261 / Kunst des XX. Jahrhunderts und Muenchner Schule am 01.12.2001 Lot 264

 
André Lanskoy - En quête d


264
André Lanskoy
En quête d'arlequin, 1960.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 12.782
Ergebnis:
€ 19.403

(inkl. Käuferaufgeld)

En quête d'arlequin
Öl auf Leinwand, 1960
Links unten signiert. Rückseitig betitelt. 99,3 x 72,5 cm ( 39 x 28,5 in).

Ausstellung: Galerie Louis Carré, Paris (rückseitig auf dem Keilrahmen mit dem maschinenschriftlichen Etikett, dort zudem datiert).

"Eigentlich war die Malerei schon immer abstrakt, aber man war sich dessen nicht bewusst. Wenn man in einem Bild nicht mehr Äpfel, Bäume oder Mädchen suchen wird, dann wird auch das Wort 'abstrakt‘ verschwinden. Nicht das, was das Auge des Malers sieht, bereichert das Bild, sondern das, was aus seinem Pinsel hervorgeht" (André Lanskoy).

Wie Worte folgen die Augen den Linien. Auf der Suche nach einem gegenständlichen Motiv ist man versucht, die zersplitterten Flächen zusammenzufügen, sie wie ein Bilderrätsel zu entschlüsseln. Doch vergeblich bleibt die Bemühung, die im Titel angekündigte Figur zu identifizieren. Dabei ruft die Simultaneität, die facettenartige Auflösung des Gegenstandes, Erinnerungen an den Kubismus wach, während die Dynamik Assoziationen an den Futurismus weckt. Bewegung erzeugt Lanskoy in seinen ausdrucksstarken Gemälden nicht etwa durch einen spontanen Pinselgestus, wie viele seiner Zeitgenossen es tun. Stattdessen dynamisiert er die Bildfläche durch die Zerstückelung des Bildgegenstandes in zahlreiche kleine farbige Einzelteile. Unruhe beherrscht die gesamte Leinwand, welche vor dem Auge des Betrachters zu vibrieren beginnt. Auf meisterhafte Weise gelingt es dem Künstler, Bewegung nicht nur abzubilden und imaginär vorstellbar zu machen, sondern darüber hinaus unmittelbar physisch erfahrbar zu machen.




264
André Lanskoy
En quête d'arlequin, 1960.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 12.782
Ergebnis:
€ 19.403

(inkl. Käuferaufgeld)