Auktion: 305 / Wertvolle Bücher am 13./14.11.2006 Lot 1008

 
Gerhart Hauptmann - Autograph, Eigh. Brief


1008
Gerhart Hauptmann
Autograph, Eigh. Brief, 1892.
Schätzung:
€ 250
Ergebnis:
€ 333

(inkl. Käuferaufgeld)
Hauptmann, Gerhart, Dichter, 1862-1946. Eigh. Brief m. U. Schreiberhau, 7. III. (18)92. 1 1/2 S. Kl.-8vo.
An einen Brahm (Otto Brahm, Theaterkritiker, Regisseur und Theaterleiter, 1856-1912) über die geplante Uraufführung seines Dramas Die Weber. "... Aus 'ordnungpolizeilichen Gründen' sind de Waber verboten. Nun, liebster Brahm, dabei ist nichts zu machen. Ich gräme mich auch weiter nicht. Die Hauptsache ist: de Waber haben ein hundertjähriges Leben garantiert erhalten und bis dahin kommt ein toleranter Polizeipräsident. Ich renomire, also geht es mir noch ganz gut. Zur Sache: und das sind die Weber. - Werdet Ihr einer Aufführung widerraten? Werdet Ihr sie bald in Angriff nehmen? Es wäre mir sehr lieb, wenn gleich Schritte gethan würden. Und dann - : De Waber müssen, meiner Ansicht nach, der Einstudierung zu Grunde gelegt werden, nicht die Weber. Was denkst Du über beigelegte Besetzung? ..." - Hauptmanns bedeutendstes Drama wurde von ihm gleichzeitig in einer schlesischen und hochdeutschen Fassung angefertigt. Beide Fassungen wurden anfänglich wegen ihrer gesellschaftspolitischen Brisanz von der Zensur verboten, dann konnte das Verbot umgangen werden, indem Die Weber 1893 erstmals in einer privaten Aufführung im Berliner Theaterverein Neue Bühne (1889 von Otto Brahm gegründet, ab 1894 unter seiner Leitung) gespielt wurden. Eine öffentliche Erstaufführung der hochdeutschen Fassung fand 1894 im Deutschen Theater Berlin unter Beisein Kaiser Wilhelms II. statt, der daraufhin aus Protest gegen das Stück seine Theaterloge kündigte.




1008
Gerhart Hauptmann
Autograph, Eigh. Brief, 1892.
Schätzung:
€ 250
Ergebnis:
€ 333

(inkl. Käuferaufgeld)