Auktion: 330 / Modern Art / Kunst nach 45/ Seitenwege am 05.12.2007 in München Lot 318

 
Dieter Krieg - ohne Titel (4/12)


318
Dieter Krieg
ohne Titel (4/12), 1968.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 12.000

(inkl. Käuferaufgeld)

ohne Titel (4/12). 1968.
Acryl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert. 190 x 170 cm ( 74,8 x 66,9 in).

PROVENIENZ: Sammlung Prof. Robert Häusser (direkt vom Künstler erworben).

Ausstellung: Dieter Krieg, Galerie Der Spiegel, Köln (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Dieter Krieg, Gegenverkehr, Zentrum für aktuelle Kunst, Aachen, 25.09.-20.10.1969 (Katalog 6/69), S. 10 (mit Abb.).
Dieter Krieg, Galerie Lauter, Mannheim 1970.
14 x 14, Staatliche Kunsthalle, Baden-Baden, 06.06.-20.07.1969, S. 46 (mit Abb.).
Dieter Krieg in der Galerie Regio, Galerie Regio, Lörrach, Juni-Juli 1970.
Vier deutsche Künstler in Stockholm, Galleriet, Kulturhuset Stockholm, 18.12.1974-02.02.1975, Kat.Nr. 49, S. 23.
Der ausgesparte Mensch, Städtische Kunsthalle, Mannheim, 13.12.1975-07.03.1976 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).

LITERATUR: Dieter Krieg. Bilder 1966-1983, Ausst.Kat. Von der Heydt-Museum/Kunst- und Museumsverein, Badischer Kunstverein e.V., Wuppertal 1983, S. 12 (mit Abb.).

Dieter Krieg studiert von 1958 bis 1962 als Schüler von HAP Grieshaber und Herbert Kitzel an der Kunstakademie in Karlsruhe. Er gehört - nicht zuletzt dank seiner Lehrer - von Beginn an zu den stärksten und eigenwilligsten Malern seiner Generation. Zusammen mit Horst Antes und Walter Stöhrer zählt Krieg zu den Vertretern der "Neuen Figuration", die dem zu dieser Zeit vorherrschenden Primat der Abstraktion die Darstellung der menschlichen Figur entgegensetzen. Bereits 1966 erhält er den Deutschen Preis der Jugend in Baden-Baden, dem weitere Preise und Ehrungen folgen. So wird er wenig später mit dem Preis der Veranstalter der Biennale Danuvius 68 in Bratislava und mit den Kunstpreisen der Städte Bremen und Darmstadt gewürdigt.

In einer äußerst reduzierten, lediglich auf Grauwerten gegründeten Malerei, die Dieter Krieg mit äußerster formaler Disziplin und hauptsächlich mit Hilfe einer neu angewandten Sprühtechnik realisiert, erschafft der Maler Bilder mit einer ungewöhnlichen, illusionistischen Wirkung. Krieg irritiert nicht nur mit äußerstem malerischen Kalkül unser Realitätsgefühl, sondern deckt auch den wahren Charakter der Gegenstände auf: ihre Anonymität und Kälte, die zugleich seine Malerei kennzeichnet. "Dieter Kriegs malerisches Werk provoziert. In einer Zeit, wo sich Massen-Medien wie Film, Fernsehen, Werbung und Illustrierten gegenseitig durch immer spektakulärere Bilder und immer lautere Effekte zu übertrumpfen suchen, muß es zwangsläufig herausfordern. Es ist leise, voller wahrnehmbarer Subtilitäten; Kriegs Arbeiten erzwingen einen wachen, sensiblen Betrachter und verschließen sich voreiligem Konsum" (Klaus Honnef, zit. nach: Ausst.Kat. Aachen, S. 4).

Dieter Kriegs Arbeit erfährt auch in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche Würdigungen. So wird ihm 1985 der Karl-Stöhrer-Preis, 1993 der Hans-Thoma-Preis des Landes Baden-Württemberg und schließlich der Hans-Molfenter-Preis der Stadt Stuttgart verliehen. Dieter Krieg verstirbt am 26. November 2005. Posthum erhält er 2006 den Preis der Cologne Fine Art. [ME]

Zustand: Guter Gesamteindruck. Ränder umlaufend leicht angeschmutzt. Vereinzelt mit winzigen Schmutzfleckchen.Untere Bildkante mit kleiner Delle. In der Darstellung mit wenigen minimalen Druckspuren.




318
Dieter Krieg
ohne Titel (4/12), 1968.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 12.000

(inkl. Käuferaufgeld)