44
Max Beckmann
Gruppenbildnis Edenbar, 1923.
Holzschnitt
Schätzung:
€ 80.000 Ergebnis:
€ 73.200 (inkl. Käuferaufgeld)
Gruppenbildnis Edenbar. 1923.
Holzschnitt.
Hofmaier 277 B ( von B). Signiert. Eines von 40 Exemplaren, die teilweise nicht nummeriert wurden. Auf dickem, imitiertem Japan. 49,5 x 49,6 cm (19,4 x 19,5 in). Papier: 68,5 x 55,6 cm (27 x 21,8 in).
Ausgesprochen seltenes Blatt auf dem internationalen Auktionsmarkt.
PROVENIENZ: Roman Norbert Ketterer, Campione.
Galerie Wolfgang Ketterer, München.
Galerie Nierendorf, Berlin.
AUSSTELLUNG: Max Beckmann, sechzig Graphiken - George Grosz, sechzig Zeichnungen. Galerie Nierendorf, Berlin, 20.6.-7.9.1966, Kat.Nr. 59 mit Abb. auf dem Titel des Faltblattes (wohl das vorliegende Exemplar).
Gegen den Widerstand der Familie setzt Max Beckmann am Ende seiner Schulzeit durch, dass er Maler werden darf. Seine Ausbildung erhält er von 1900 bis 1903 an der Großherzoglichen Kunstschule in Weimar, hauptsächlich bei dem norwegischen Landschaftsmaler Carl Frithjof Smith. Nach dem Studienabschluss und einigen Aufenthalten in Paris, Genf und Florenz lässt sich Beckmann 1907 in Berlin nieder und wird Mitglied der dortigen Sezession. Bei Kriegsausbruch meldet er sich freiwillig als Berufssoldat und wird daraufhin nach Ostpreußen und Flandern geschickt. Als Beckmann 1915 vom Militär entlassen wird, zieht er nach Frankfurt am Main, wo er bis 1933 an der Städel-Kunstschule unterrichtet.
Die Bar im Berliner Hotel Eden war, wie so viele Etablissements der Zeit, Teffpunkt der Berliner Bourgeoisie, die dem Trauma des verlorenen Krieges in hedonistischer Lebensweise zu begegnen suchte. Die Sinnentleerung dieser abendlichen Vergnügungen wird von Beckmann anhand der drei dargestellten Personen überdeutlich skizziert. Obwohl eng zusammensitzend, blickt keine der drei Personen die anderen an. Jede für sich blickt in eine imaginäre Ferne. Das unheimliche Gefühl der existentiellen Isolation inmitten einer sich vergnügenden Menge wird hier von Beckmann aufgegriffen und mit viel Sensibilität thematisiert. Die Rückenansicht der vorn sitzenden Johanna Loeb schließt die Komposition nach vorn ab. Johanna Loeb, die später emigrierte, war mit der neben ihr sitzenden Elsita Lutz, einer Sängerin aus Argentinien, befreundet. Der im Hintergrund Dargestellte, wohl Ehemann von Elsita Lutz, hatte geschäftliche Verbindungen zum Gatten von Johanna Loeb, mit dem er auch befreundet war.
Beckmanns großformatiger Holzschnitt ist einer der bedeutendsten, die er in den zwanziger Jahren geschaffen hat. In Briefen an Reinhard Piper und Julius Meier-Graefe äußerte sich Beckmann begeistert über Fritz Voigt, den berühmten Berliner Drucker, der auch die Auflage dieses großformatigen Holzschnittes druckte.
Mit zunehmender Macht der Nationalsozialisten erfährt der Künstler eine immer stärkere Diffamierung, die schließlich neben der Entlassung aus dem Lehramt dazu führt, dass man seine Werke aus den öffentlichen Sammlungen in Deutschland entfernt. Unter dem politischen Druck emigriert Beckmann 1937 nach Holland. Auch hier schränken ihn allerdings die politischen Umstände ein und so ist das Angebot einer Gastprofessur in St. Louis 1947 willkommener Anlass, um in die USA zu übersiedeln. Im Anschluss an diesen Auftrag an der School of Fine Arts der Washington University lehrt Beckmann ab 1949 kurzzeitig an der Universität von Colorado in Boulder, dann an der Brooklyn Museum Art School in New York und im Sommer 1950 am Mills College in Oakland, Kalifornien. Am 27. Dezember des selben Jahres stirbt Max Beckmann in New York. [KD].
Holzschnitt.
Hofmaier 277 B ( von B). Signiert. Eines von 40 Exemplaren, die teilweise nicht nummeriert wurden. Auf dickem, imitiertem Japan. 49,5 x 49,6 cm (19,4 x 19,5 in). Papier: 68,5 x 55,6 cm (27 x 21,8 in).
Ausgesprochen seltenes Blatt auf dem internationalen Auktionsmarkt.
PROVENIENZ: Roman Norbert Ketterer, Campione.
Galerie Wolfgang Ketterer, München.
Galerie Nierendorf, Berlin.
AUSSTELLUNG: Max Beckmann, sechzig Graphiken - George Grosz, sechzig Zeichnungen. Galerie Nierendorf, Berlin, 20.6.-7.9.1966, Kat.Nr. 59 mit Abb. auf dem Titel des Faltblattes (wohl das vorliegende Exemplar).
Gegen den Widerstand der Familie setzt Max Beckmann am Ende seiner Schulzeit durch, dass er Maler werden darf. Seine Ausbildung erhält er von 1900 bis 1903 an der Großherzoglichen Kunstschule in Weimar, hauptsächlich bei dem norwegischen Landschaftsmaler Carl Frithjof Smith. Nach dem Studienabschluss und einigen Aufenthalten in Paris, Genf und Florenz lässt sich Beckmann 1907 in Berlin nieder und wird Mitglied der dortigen Sezession. Bei Kriegsausbruch meldet er sich freiwillig als Berufssoldat und wird daraufhin nach Ostpreußen und Flandern geschickt. Als Beckmann 1915 vom Militär entlassen wird, zieht er nach Frankfurt am Main, wo er bis 1933 an der Städel-Kunstschule unterrichtet.
Die Bar im Berliner Hotel Eden war, wie so viele Etablissements der Zeit, Teffpunkt der Berliner Bourgeoisie, die dem Trauma des verlorenen Krieges in hedonistischer Lebensweise zu begegnen suchte. Die Sinnentleerung dieser abendlichen Vergnügungen wird von Beckmann anhand der drei dargestellten Personen überdeutlich skizziert. Obwohl eng zusammensitzend, blickt keine der drei Personen die anderen an. Jede für sich blickt in eine imaginäre Ferne. Das unheimliche Gefühl der existentiellen Isolation inmitten einer sich vergnügenden Menge wird hier von Beckmann aufgegriffen und mit viel Sensibilität thematisiert. Die Rückenansicht der vorn sitzenden Johanna Loeb schließt die Komposition nach vorn ab. Johanna Loeb, die später emigrierte, war mit der neben ihr sitzenden Elsita Lutz, einer Sängerin aus Argentinien, befreundet. Der im Hintergrund Dargestellte, wohl Ehemann von Elsita Lutz, hatte geschäftliche Verbindungen zum Gatten von Johanna Loeb, mit dem er auch befreundet war.
Beckmanns großformatiger Holzschnitt ist einer der bedeutendsten, die er in den zwanziger Jahren geschaffen hat. In Briefen an Reinhard Piper und Julius Meier-Graefe äußerte sich Beckmann begeistert über Fritz Voigt, den berühmten Berliner Drucker, der auch die Auflage dieses großformatigen Holzschnittes druckte.
Mit zunehmender Macht der Nationalsozialisten erfährt der Künstler eine immer stärkere Diffamierung, die schließlich neben der Entlassung aus dem Lehramt dazu führt, dass man seine Werke aus den öffentlichen Sammlungen in Deutschland entfernt. Unter dem politischen Druck emigriert Beckmann 1937 nach Holland. Auch hier schränken ihn allerdings die politischen Umstände ein und so ist das Angebot einer Gastprofessur in St. Louis 1947 willkommener Anlass, um in die USA zu übersiedeln. Im Anschluss an diesen Auftrag an der School of Fine Arts der Washington University lehrt Beckmann ab 1949 kurzzeitig an der Universität von Colorado in Boulder, dann an der Brooklyn Museum Art School in New York und im Sommer 1950 am Mills College in Oakland, Kalifornien. Am 27. Dezember des selben Jahres stirbt Max Beckmann in New York. [KD].
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Max Beckmann
Gruppenbildnis Edenbar, 1923.
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€ 80.000 Ergebnis:
€ 73.200 (inkl. Käuferaufgeld)
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