428
Ernst Ludwig Kirchner
Sportler im Segelhafen, Um 1928.
Aquarell und Bleistift
Schätzung:
€ 15.000 Ergebnis:
€ 19.050 (inklusive Aufgeld)
Sportler im Segelhafen. Um 1928.
Aquarell und Bleistift.
Verso mit dem Nachlassstempel des Kunstmuseums Basel (Lugt 1570 b) und der handschriftlichen Registriernummer „St. 157”. Auf Velin. 16 x 20,8 cm (6,2 x 8,1 in), blattgroß. [CH].
• Farblich ausgearbeitetes Aquarell aus der Davoser Zeit.
• Zur gleichen Zeit entsteht auch das motivisch eng verwandte Gemälde „Ruderer” (Gordon 916).
• Schon während Kirchners Zeit in Dresden und Berlin stehen die menschliche Physiognomie, die Haltung und unterschiedlichste Bewegungsabläufe im Fokus seines Schaffens.
• Neben seiner großen Faszination für den Tanz nimmt das Bildmotiv anderer sportlicher Aktivitäten in Kirchners Œuvre eine große Stellung ein.
Dieses Werk ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, dokumentiert.
PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (Davos 1938, Kunstmuseum Basel 1946).
Galerie Wolfgang Ketterer, München (1968).
Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (mit dem Sammlerstempel, Lugt 6032).
AUSSTELLUNG: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 1995-2001).
Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017).
Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022).
LITERATUR: Galerie Wolfgang Ketterer, Lagerkatalog Nr. 45, München 1968, Nr. 938 (m. SW-Abb.).
Galerie Wolfgang Ketterer, Lagerkatalog Nr. 51, München 1968/69, Kat.-Nr. 1325 (m. SW-Abb.).
Heinz Spielmann (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, S. 279, SHG-Nr. 410 (m. Abb.).
Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 360, SHG-Nr. 800 (m. Abb.).
Aquarell und Bleistift.
Verso mit dem Nachlassstempel des Kunstmuseums Basel (Lugt 1570 b) und der handschriftlichen Registriernummer „St. 157”. Auf Velin. 16 x 20,8 cm (6,2 x 8,1 in), blattgroß. [CH].
• Farblich ausgearbeitetes Aquarell aus der Davoser Zeit.
• Zur gleichen Zeit entsteht auch das motivisch eng verwandte Gemälde „Ruderer” (Gordon 916).
• Schon während Kirchners Zeit in Dresden und Berlin stehen die menschliche Physiognomie, die Haltung und unterschiedlichste Bewegungsabläufe im Fokus seines Schaffens.
• Neben seiner großen Faszination für den Tanz nimmt das Bildmotiv anderer sportlicher Aktivitäten in Kirchners Œuvre eine große Stellung ein.
Dieses Werk ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, dokumentiert.
PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (Davos 1938, Kunstmuseum Basel 1946).
Galerie Wolfgang Ketterer, München (1968).
Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (mit dem Sammlerstempel, Lugt 6032).
AUSSTELLUNG: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 1995-2001).
Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017).
Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022).
LITERATUR: Galerie Wolfgang Ketterer, Lagerkatalog Nr. 45, München 1968, Nr. 938 (m. SW-Abb.).
Galerie Wolfgang Ketterer, Lagerkatalog Nr. 51, München 1968/69, Kat.-Nr. 1325 (m. SW-Abb.).
Heinz Spielmann (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, S. 279, SHG-Nr. 410 (m. Abb.).
Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 360, SHG-Nr. 800 (m. Abb.).
Schon während Kirchners Zeit in Dresden und Berlin stehen die menschliche Physiognomie, die Haltung und unterschiedlichste Bewegungsabläufe im Fokus seines Schaffens. Mit großer Beobachtungsgabe hält der Künstler in nur wenigen dynamischen Strichen die Anatomie sowie flüchtige oder komplexe Bewegungen seiner Modelle auf Papier, Leinwänden und Druckstöcken fest. Zeit seines Lebens begleitet Kirchner eine enorme Faszination für den Tanz, doch auch mit der Darstellung anderer sportlicher Aktivitäten frönt der Künstler seinem früh entfachten Interesse an Bewegung und dem menschlichen Körper. Kirchner beschäftigt sich motivisch mit dem Bogenschießen, dem Reitsport, Motorradfahren und Skispringen (jeweils Kirchner Museum, Davos), mit Wettrennen und Fahrradfahren (Städel Museum, Frankfurt am Main), Schlittschuhlaufen (Hessisches Landesmuseum, Darmstadt), Eishockey (Staatsgalerie Stuttgart), zeigt Akrobatinnen und Akrobaten am Trapez, breitschultrige Ringer (u. a. Cleveland Museum of Art) und Ruderer.
Das hier angebotene Aquarell aus den späten 1920er Jahren zeigt bereits eine ähnliche, wenngleich eigenständige Komposition wie das nahezu zeitgleich entstandene Gemälde "Ruderer" (1928/29, Gordon 916). Die vor einer Flusslandschaft mit Brücke platzierten männlichen Figuren tragen die für Ruderer typische Sportbekleidung, sind aber abweichend zum Gemälde in anderen Gruppierungen angeordnet. Das mit nur einer Person besetzte Boot, das im Gemälde schließlich die gesamte obere Hälfte der Bildfläche füllen wird, sowie ein Sportler mit gebückter Haltung, der gerade im Begriff ist, sein Ruder aufzunehmen, sind bereits klar ausgearbeitet. Mit wenigen charakteristischen Federstrichen hält Kirchner die Architektur, das Boot und insbesondere die dynamischen, kraftvollen Körper der Ruderer fest, bevor er die Szenerie in einer Vielzahl von Farben aquarelliert. Kirchner beginnt zu dieser Zeit, die Form erstmals völlig flächig zu betrachten. Das Problem der Darstellung von Tiefe und der Entfernung zwischen Vorder- und Hintergrund wird von Kirchner stattdessen in der Fläche gelöst: der Fluss und das Ruderboot werden gleichgroß zu den Figuren im Vordergrund oben rechts angeordnet. Es ist der Beginn einer ganz neuen stilistischen Entwicklung in Kirchners künstlerischem Schaffen. [CH]
Das hier angebotene Aquarell aus den späten 1920er Jahren zeigt bereits eine ähnliche, wenngleich eigenständige Komposition wie das nahezu zeitgleich entstandene Gemälde "Ruderer" (1928/29, Gordon 916). Die vor einer Flusslandschaft mit Brücke platzierten männlichen Figuren tragen die für Ruderer typische Sportbekleidung, sind aber abweichend zum Gemälde in anderen Gruppierungen angeordnet. Das mit nur einer Person besetzte Boot, das im Gemälde schließlich die gesamte obere Hälfte der Bildfläche füllen wird, sowie ein Sportler mit gebückter Haltung, der gerade im Begriff ist, sein Ruder aufzunehmen, sind bereits klar ausgearbeitet. Mit wenigen charakteristischen Federstrichen hält Kirchner die Architektur, das Boot und insbesondere die dynamischen, kraftvollen Körper der Ruderer fest, bevor er die Szenerie in einer Vielzahl von Farben aquarelliert. Kirchner beginnt zu dieser Zeit, die Form erstmals völlig flächig zu betrachten. Das Problem der Darstellung von Tiefe und der Entfernung zwischen Vorder- und Hintergrund wird von Kirchner stattdessen in der Fläche gelöst: der Fluss und das Ruderboot werden gleichgroß zu den Figuren im Vordergrund oben rechts angeordnet. Es ist der Beginn einer ganz neuen stilistischen Entwicklung in Kirchners künstlerischem Schaffen. [CH]
428
Ernst Ludwig Kirchner
Sportler im Segelhafen, Um 1928.
Aquarell und Bleistift
Schätzung:
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