Auktion: 378 / Kunst nach 45 / Zeitgenössische Kunst am 07.05.2011 in München Lot 513

Fritz Koenig - Mona II


513
Fritz Koenig
Mona II, 1971.
Bronze
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 97.600

(inkl. Käuferaufgeld)
Bronze
Clarenbach 500. Rechts vorne mit dem Namenszug und der Bezeichnung "1/3". Unikat. Die Bezeichnung "1/3" benennt eine vom Künstler erwogene Auflage, die jedoch nicht erfolgte. Höhe mit Sockel: ca. 250 cm (98,4 in)Maße Sockel: 70 x 80 cm (27,6 x 31,5 in).

Wir danken Herrn Dr. Dietrich Clarenbach, Gauting, für die wissenschaftliche Beratung.

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.

Fritz Koenig studiert 1946-52 an der Münchner Akademie bei Anton Hiller Bildhauerei - nur unterbrochen durch ein Frankreich-Stipendium im Jahr 1951. Seit den 1950er Jahren erhält Koenig Aufträge für Bauplastiken. Daneben beschäftigt ihn vor allem, oft auch in der Kleinplastik, das bildhauerische Problem, mehrfigurige Gruppen in einem Umriss zusammenzuziehen. In der Folge entstehen die ersten sogenannten Mengenplastiken. 1957 verbringt Koenig sechs Monate als Stipendiat der Villa Massimo in Rom; in der ewigen Stadt beeindruckt ihn besonders das Motiv der Quadriga. Es folgen internationale Erfolge, so die Teilnahme an der XXIX. Biennale in Venedig 1958 - Koenig erhält den Skulpturpreis des Internationalen Liturgischen Instituts Rom - und 1959 an der documenta 2 in Kassel. Im selben Jahr zeigt die Galerie Günther Franke in München seine erste Einzelausstellung. Die erste Ausstellung seiner Arbeiten in den USA findet 1961 in der Galerie Staempfli in New York statt. 1964 erfolgt Koenigs Berufung auf den Lehrstuhl für Plastisches Gestalten an der Architektur-Fakultät der Technischen Universität München. Im gleichen Jahr nimmt er an der documenta 3 in Kassel und der XXXII. Biennale in Venedig teil. 1967 bis 1971 arbeitet Koenig im Auftrag der Port Authority New York an der "Großen Kugelkaryatide" für die Brunnenanlage des World Trade Centers in Manhattan. Schon ab 1969 ist Koenig Mitglied der Akademie der Künste Berlin und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München.

In seinen großformatigen Bronzen aus der Gruppe "Flora" und "Mona", die er um 1970 herum schafft, entwickelt Fritz König das Motiv der Säulenkaryatide weiter. Die "Mona II" balanciert auf einem verjüngenden Schaft eine knospenähnliche Kugel. Dieses Schema des Tragens, Lastens und Schwebens ist eines der Hauptthemen im Werk von Fritz Koenig.

1974 widmet ihm die Münchner Staatsgalerie eine Retrospektive. Die Städtischen Museen der Stadt Regensburg zeigen Koenig 1979 in der gotischen Minoritenkirche. 1983 wird das Mahnmal der Bundesrepublik Deutschland im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen errichtet. Es folgen Ausstellungen in der Neuen Pinakothek in München 1988, in der Akademie der Künste Berlin 1989 und in der Galerie Pels-Leusden in Berlin 1992. 1993 übergeben Prof. Fritz und Maria Koenig ihren Besitz an die Stadt Landshut. Koenig erhält im selben Jahr den Bayerischen Maximiliansorden für Kunst und Wissenschaft. 1995 wird das Mahnmal für die Opfer des Terroranschlags der Olympiade 1972 im Münchner Olympiapark aufgestellt. Die Eröffnung des "Skulpturenmuseums im Hofberg" mit der Retrospektive "Fritz Koenig. Skulptur und Zeichnung 1942-1997" kann 1998 gefeiert werden. In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk dreht der Regisseur Percy Adlon 2001 den Film "Koenigs Kugel. Der deutsche Bildhauer Fritz Koenig im Trümmerfeld von Ground Zero". [EH].




513
Fritz Koenig
Mona II, 1971.
Bronze
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 97.600

(inkl. Käuferaufgeld)