301
Bernhard Heisig
Zu Faust. Schülerszene, 1996.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 20.000 Ergebnis:
€ 21.250 (inkl. Käuferaufgeld)
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert. 80 x 60 cm (31,4 x 23,6 in).
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
Bernhard Heisig wird 1925 in Breslau als Sohn eines Malers geboren, und beginnt 1941, in Anschluss an erste künstlerische Unterweisungen durch den Vater, ein Studium zum Gebrauchsgraphiker an der Meisterschule in Breslau. Wenig später jedoch meldet er sich als Feiwilliger für den Einsatz im Zweiten Weltkrieg. 1945 wird er als Kriegsinvalide aus Sowjetischer Kriegsgefangenschaft entlassen. Im Jahr 1948 beginnt er schließlich ein Studium an der Leipziger Kunstgewerbeschule und 1949 an der Leipziger Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe, an welcher er schließlich 1961 zum Professor ernannt wird. Wenige Jahre später wird er unter anderem für seine Illustrationen zu Berthold Brechts "Mutter Courage und ihre Kinder" mit der Goldmedaille auf der internationalen Buchkunstausstellung in Leipzig ausgezeichnet. 1973 folgen die ersten großen Einzelausstellungen des Künstlers in der Gemäldegalerie Neuer Meister, Dresden, und im Museum der bildenden Künste, Leipzig. Vier Jahre später ist Heisig auch als einer der wenigen Künstler der DDR auf der documenta 6 in Kassel vertreten, Erwerbungen durch Museen der Bundesrepublik und des damaligen West-Berlins folgen. 1989 zeigen die Berlinische Galerie und der Martin-Gropius-Bau, Berlin, eine erste umfassende Bernhard-Heisig-Retrospektive, welche auch im Rheinischen Landesmuseum, Bonn, sowie in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und im Haus der Kunst, München, gezeigt wird.
Ab Ende der 1950er Jahre schafft Heisig auch zahlreiche Illustrationen unter anderem zu Werken von Ludwig Renn und Berthold Brecht. 1978 erscheint im Reclam Verlag auch eine von Heisig illustrierte "Faust"-Ausgabe. Ende der 1990er Jahre setzt sich Heisig dann ein zweites Mal künstlerisch mit dem Stoff von Goethes Tragödie in Vorbereitung einer mit 50 Zeichnungen illustrierten Neuausgabe des "Faust" auseinander. Neben den in diesem Zusammenhang angefertigten Zeichnungen, welche sich heute in der Sammlung des Goethe Museums, Frankfurt a. M., befinden, hat diese intensive Beschäftigung mit dem literarischen Stoff auch vereinzelt in Gemälden in Heisigs impulsiver Handschrift und eindringlicher Farbigkeit Ausdruck gefunden. In der sogenannten Schülerszene, welche direkt auf den Teufelspakt zwischen Faust und Mephisto folgt, konfrontiert Mephisto in Fausts Professorentalar gekleidet einen jungen Studenten mit einer sarkastischen Studienberatung, welche sich zu einer allgemeinen Universitäts- und Wissenschaftssatire steigert und mit den folgenden Worten schließt: "Ihr bleibt bei meinen Worten kalt, / Euch guten Kindern lass' ich's gehen; / Bedenkt: Der Teufel, der ist alt. / So werdet alt, ihn zu verstehen!".
Eine große Retrospektive wird anlässlich des achtzigsten Geburtstages des Künstlers im Jahr 2005 in Leipzig, Berlin, Düsseldorf und seiner Heimatstadt Breslau/Wroclaw gezeigt. Heisig zählt neben Werner Tübke und Wolfgang Mattheuer zu den Protagonisten der Leipziger Schule und zu den bedeutendsten Repräsentanten der DDR-Kunst. Bernhard Heisig verstirbt 2011. [JS].
Rechts unten signiert und datiert. 80 x 60 cm (31,4 x 23,6 in).
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
Bernhard Heisig wird 1925 in Breslau als Sohn eines Malers geboren, und beginnt 1941, in Anschluss an erste künstlerische Unterweisungen durch den Vater, ein Studium zum Gebrauchsgraphiker an der Meisterschule in Breslau. Wenig später jedoch meldet er sich als Feiwilliger für den Einsatz im Zweiten Weltkrieg. 1945 wird er als Kriegsinvalide aus Sowjetischer Kriegsgefangenschaft entlassen. Im Jahr 1948 beginnt er schließlich ein Studium an der Leipziger Kunstgewerbeschule und 1949 an der Leipziger Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe, an welcher er schließlich 1961 zum Professor ernannt wird. Wenige Jahre später wird er unter anderem für seine Illustrationen zu Berthold Brechts "Mutter Courage und ihre Kinder" mit der Goldmedaille auf der internationalen Buchkunstausstellung in Leipzig ausgezeichnet. 1973 folgen die ersten großen Einzelausstellungen des Künstlers in der Gemäldegalerie Neuer Meister, Dresden, und im Museum der bildenden Künste, Leipzig. Vier Jahre später ist Heisig auch als einer der wenigen Künstler der DDR auf der documenta 6 in Kassel vertreten, Erwerbungen durch Museen der Bundesrepublik und des damaligen West-Berlins folgen. 1989 zeigen die Berlinische Galerie und der Martin-Gropius-Bau, Berlin, eine erste umfassende Bernhard-Heisig-Retrospektive, welche auch im Rheinischen Landesmuseum, Bonn, sowie in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und im Haus der Kunst, München, gezeigt wird.
Ab Ende der 1950er Jahre schafft Heisig auch zahlreiche Illustrationen unter anderem zu Werken von Ludwig Renn und Berthold Brecht. 1978 erscheint im Reclam Verlag auch eine von Heisig illustrierte "Faust"-Ausgabe. Ende der 1990er Jahre setzt sich Heisig dann ein zweites Mal künstlerisch mit dem Stoff von Goethes Tragödie in Vorbereitung einer mit 50 Zeichnungen illustrierten Neuausgabe des "Faust" auseinander. Neben den in diesem Zusammenhang angefertigten Zeichnungen, welche sich heute in der Sammlung des Goethe Museums, Frankfurt a. M., befinden, hat diese intensive Beschäftigung mit dem literarischen Stoff auch vereinzelt in Gemälden in Heisigs impulsiver Handschrift und eindringlicher Farbigkeit Ausdruck gefunden. In der sogenannten Schülerszene, welche direkt auf den Teufelspakt zwischen Faust und Mephisto folgt, konfrontiert Mephisto in Fausts Professorentalar gekleidet einen jungen Studenten mit einer sarkastischen Studienberatung, welche sich zu einer allgemeinen Universitäts- und Wissenschaftssatire steigert und mit den folgenden Worten schließt: "Ihr bleibt bei meinen Worten kalt, / Euch guten Kindern lass' ich's gehen; / Bedenkt: Der Teufel, der ist alt. / So werdet alt, ihn zu verstehen!".
Eine große Retrospektive wird anlässlich des achtzigsten Geburtstages des Künstlers im Jahr 2005 in Leipzig, Berlin, Düsseldorf und seiner Heimatstadt Breslau/Wroclaw gezeigt. Heisig zählt neben Werner Tübke und Wolfgang Mattheuer zu den Protagonisten der Leipziger Schule und zu den bedeutendsten Repräsentanten der DDR-Kunst. Bernhard Heisig verstirbt 2011. [JS].
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Zu Faust. Schülerszene, 1996.
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